Jüdischer Student verklagt die Freie Universität Berlin
BERLIN. Wegen eines mutmaßlich antisemitischen Angriffs verklagt der jüdische Student Lahav Shapira die Freie Universität Berlin beim Verwaltungsgericht Berlin. Er macht die Universität für die vor rund vier Monaten gegen ihn verübte Tat eines propalästinensischen Kommilitonen mitverantwortlich. Das berichtete das ZDF-Politmagazin „Frontal“ am 26. Juni. Dem Magazin liegt nach eigenen Angaben eine 16seitige Klageschrift vor. In ihr wird der Universität vorgeworfen, sie habe keine adäquaten Maßnahmen ergriffen, um „die antisemitische Diskriminierung gegen den Kläger, aber auch andere jüdische Studierende zu verhindern oder diese strukturell zu beseitigen“. Die Universität habe zugelassen, „daß antisemitische Sprache sich zu Taten konkretisiert hat“. Die Klage enthält laut „Frontal“ eine Auflistung der propalästinensischen Besetzungen, Demonstrationen und Veranstaltungen, die seit dem 7. Oktober 2023 – dem Überfall der Hamas auf Israel – an der FU Berlin stattgefunden haben. „Die Versäumnisse der Uni haben es ermöglicht, daß sich eine propalästinensische Hegemonie in der Uni etabliert. Diese hat in Teilen deutlich antisemitische Züge“, sagte die Rechtsanwältin Kristin Pietrzyk gegenüber „Frontal“. Auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea bestätigte das Verwaltungsgericht Berlin den Eingang der Klage am 24. Juni 2024 (Az: VG 12 K 356/24). Diese werde der FU Berlin zur Stellungnahme zugestellt. Die durchschnittliche Verfahrensdauer belaufe sich auf rund 15 Monate, so das Gericht. (idea/JF)
Ismail Kadare gestorben
PARIS. Der französisch-albanische Schriftsteller Ismail Kadare ist im Alter von 88 Jahren in einem Krankenhaus in Tirana gestorben. Er galt als einer der prominentesten zeitgenössischen Autoren albanischer Sprache und zählte mehrfach zu den Anwärtern auf den Literaturnobelpreis. In Deutschland wurde Kadare unter anderem durch seine Bücher „Die Festung“, „November einer Hauptstadt“ und „Der Schandkasten“ bekannt. Seine Romane handeln von den Mythen, der Identität und der Geschichte eines Landes und eines Volkes, als dessen Chronist er sich verstanden hatte. In seinen Veröffentlichungen warnt er vor Fremdherrschaft und beschreibt die Gefahren vor einem auf Selbsterhalt ausgelegten „Überstaat“. Sein zentrales Thema waren die Machtmechanismen totalitärer Regime und das Leben unter einer Diktatur. Seinen Durchbruch schaffte er 1964 mit dem Roman „Der General der toten Armee“, der in Frankreich mit Marcello Mastroianni und Michel Piccoli verfilmt wurde. (JF)
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