Der – ursprünglich lateinische – Satz, wonach ein Ochse noch lange nicht darf, was Jupiter erlaubt ist, wird zur Unterstreichung eines ungleichen Status so oft und gern bemüht, daß er schon etwas abgedroschen klingt. Doch es hilft nichts, auch hier muß der Vergleich zwischen dem römischen Göttervater und einem Rindvieh herhalten. Jupiter ist in diesem Fall, Genderfragen außer acht lassend, unsere Bundesaußenministerin. Das Rindvieh sind fast alle anderen, also wir (nur im übertragenen Sinne, von Anzeigen wegen Beleidigung oder Haß & Hetze ist bitte abzusehen!). Denn Annalena Baerbock durfte, was anderen streng untersagt ist: nämlich trotz Nachtflugverbots zu mitternächtlicher Stunde vom Flughafen Frankfurt am Main abheben. Eigentlich ist das verboten, die Grünen, Baerbocks Partei, drängten stets besonders darauf. Doch nach dem Besuch des Deutschland-Schweiz-Spiels am Main mußte die regierungsamtliche Völkerrechtsexpertin nach Luxemburg. Per Flugbereitschaft. Auf Kurzstrecke. Klimabilanziell also eher suboptimal. Erlaubnis erteilt, da „öffentliches Interesse“ anerkannt, meldete das zuständige hessische Innenministerium. Völlig losgelöst von der Erde hob Baerbock nach dem Torjubel ab. Ausdrücklich keine Ochsen sind übrigens – das wollen wir hier betonen – sämtliche unserer Volksvertreter. Reisetechnisch spielen sie fast in der Liga Baerbock. Fast. Denn für Bundestagsabgeordnete gilt ab dieser Woche häufiger: Bitte auf dem Boden bleiben. Parlamentspräsidentin Bärbel Bas (SPD) teilte nämlich mit, „daß die für die Erstattung der Kosten von Einzeldienstreisen in diesem Jahr vorgesehenen Mittel im Haushalt des Deutschen Bundestages ... erschöpft sind“. Donnerwetter! Mit anderen Worten: Das Budget, das zwölf Monate reichen sollte, haben die Damen und Herren schon in der Hälfte der Zeit verbraucht. Kennt man von denen sonst gar nicht ...