Die Debatte zwischen Joe Biden und Donald Trump war ein absolutes Desaster für den amtierenden Präsidenten. Sogar Bidens Team gab dies zu. Er brach Sätze ab, sah verwirrt aus und spuckte Fakten aus, denen niemand folgen konnte.
Im Vergleich dazu war Trump untypisch ruhig und kohärent. All die Zweifel an Bidens Alter und seiner geistigen Gesundheit wurden bestätigt. Als viele sympathisierende Medienkommentatoren begannen, ihn aufzufordern, zurückzutreten, schlug sein innerer Kreis mit einer massiven Beschwichtigungskampagne zurück und stellte klar, daß er niemals freiwillig die politische Bühne verlassen würde.
Es gibt populäre Politiker in wichtigen Swing States, die gute Chancen hätten, Trump zu schlagen, wie Joshua Shapiro aus Pennsylvania oder Gretchen Whitmer aus Wisconsin. Vizepräsidentin Kamala Harris weniger. Wenn Biden trotz des Drucks stur marschiert, wird er das verkörpern, was er immer über Trump behauptet hat, nämlich daß der Ex-Präsident nur an sich selbst und nicht an das Wohl des Landes denkt. Biden lag in den Umfragen der sieben entscheidenden Swing States zurück. Jetzt wird er einen Sieg Trumps praktisch garantieren. Wenn er sich an die Macht klammert, wird er als der Mann in die Geschichte eingehen, der einen labilen Demagogen wieder an die Macht gebracht hat.
Prof. Dr. Elliot Neaman lehrt Europäische Geschichte an der University of San Francisco, Kalifornien, USA.