Die politische Linke hat kein Gewaltproblem, denn sie hat kein Problem mit Gewalt. Ausgerechnet in Frankreich, dem Geburtsort der Französischen Revolution und des Jakobiner-Terrors, zeigt sich das aktuell eindrucksvoll. Nur Tage vor seiner absehbaren Wahlschlappe unterstellt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron Marine Le Pens Rassemblement National, die Gesellschaft zu spalten und „in einen Bürgerkrieg“ zu treiben.
Gerade die Grande Nation kann von zumindest bürgerkriegsähnlichen Zuständen ein Lied singen. Aber: Die Täter sind – wie auch in Deutschland – nie marodierende Rechtspopulisten. Es sind junge Migranten oder Linksradikale, manchmal auch beide, die Frankreichs Städte in Schutt und Asche legen. Manchmal, weil die Polizei einen gewalttätigen Migranten erschießt. Zuletzt, weil besonders engagierten Gutmenschen ein Wahlergebnis nicht schmeckt.
Wer die Bilder aus jeder größeren Stadt unseres westlichen Nachbarlandes gesehen hat, kann Macrons Äußerungen nur als kaum verhohlene Drohung auffassen: Wenn ihr die bösen Rechten wählt, dann knallt’s. Ein echter Staatsmann stellt die Interessen seines Landes über die eigenen – ohne Wenn und Aber. Mehr als jede verschusselte politische Reform sollte diese Äußerung Macrons Politkarriere endgültig beenden. Ein Staatspräsident, der derart unsouverän mit dem politischen Gegner umgeht, zeigt klar, wessen Geistes Kind er ist: Demokratie ist nur, wenn ich gewinne. Mon Dieu! Bitte Frankreich, straft ihn ab.