Ingenieure trennen Fakten von politischen Fiktionen
AACHEN. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) hat bessere Forschungsbedingungen und mehr Nachwuchswerbung gefordert. „Wenn es um Erfindungen und Innovationen geht, sind wir nach wie vor sehr gut in Deutschland. Wir scheitern aber dann immer wieder an der Frage, wie wettbewerbsfähig wir solche Technologien in Deutschland produzieren können“, erklärte VDI-Präsident Lutz Eckstein in der FAZ. „Ingenieure können die Welt verändern“, man müsse mehr „jungen Menschen klarzumachen, daß der Ingenieur ein durch und durch gestalterischer, schöpferischer Beruf ist“, so der Leiter des Instituts für Kraftfahrzeuge an der RWTH Aachen. Technologieoffenheit sei dabei unverzichtbar: „Wenn wir ein Problem lösen wollen, können wir nicht a priori einzelne Lösungswege ausschließen.“ Deshalb müßten sich „mehr Ingenieure in der Politik engagieren, sie können Fakten von Fiktion trennen“, so Eckstein. Die deutsche Politik orientiere sich darauf, daß „wir hierzulande immer weniger Energie verbrauchen. Das würde dazu führen, daß bestimmte Branchen auf Dauer in Deutschland keinen Platz mehr haben und stattdessen im Ausland produzieren“, warnte der VDI-Chef. (fis)
www.vdi.de/ueber-uns/vdi-mediathek
„Mit scharfen Linien und einer modernen Ästhetik“
MÜNCHEN. Die Automobili Pininfarina GmbH will das teuerste Elektro-SUV der Welt bauen. „Der Pura Vision nimmt die DNA der ikonischen Fahrzeuge aus Pininfarinas Vergangenheit auf, um die Zukunft mit scharfen Linien und einer modernen Ästhetik zu gestalten“, erklärte Chefdesigner Dave Amantea. Der 5,22 Meter lange Viersitzer mit futuristischer Coupé-Optik werde zwischen 400.000 und einer Million Euro kosten, erklärte Paolo Dellachà, Geschäftsführer der Fahrzeugmanufaktur in einem Bloomberg-Interview. Mit dem Projekt wolle man höhere Produktionszahlen erreichen. Der Ferrari Purosangue, ein SUV mit 6,5-Liter-V12-Ottomotor, kostet in Grundausstattung 380.000 Euro. Der E-Sportwagen Pininfarina Battista kam 2020 auf den Markt. Da er in Handarbeit gefertigt wird, kostet er über zwei Millionen Euro. Die Jahresstückzahl ist auf 25 begrenzt. 2015 hatte die indische Mahindra Group die italienische Sportwagenfirma übernommen. Unternehmenssitz der Automobili Pininfarina ist seit 2018 München. (fis)
automobili-pininfarina.com/pura-vision
Behörden warnen vor Abstrichen beim Green Deal
DESSAU/BONN. Das Umweltbundesamt (UBA) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) haben die EU-Kommission angesichts des Rechtsrutsches im Europaparlament vor Abstrichen beim Klimaprogramm „Green Deal“ gewarnt. Das 58seitige Forderungspapier „For a green and just transition in Europe“ der deutschen Behörden verlangt sogar Verschärfungen der EU-Politik, um dem „rapiden Biodiversitätsverlust in der EU entgegenzuwirken“. Es kritisiert unter anderem die „intensive Viehhaltung, den hohen Flächenverbrauch und die intensive Nutzung von Acker- und Grünland“ in der Landwirtschaft. Der Tierbestand müsse „reduziert und der Konsum tierischer Lebensmittel minimiert werden“, so UBA und BfN. (fis)
umweltbundesamt.de/publikationen
Erkenntnis
„Pompeji war voller Menschen, mindestens 20.000, inklusive Sklaven, und wohl deutlich mehr, wenn man das Umland mitzählt. Die Stadt war sehr vernetzt, exportierte Wein, importierte Getreide. Man war eingebunden in eine Komplexität, die in die Richtung einer Globalisierungsproblematik ging. Es war eine Welt, die aus heutiger Sicht freier war. Man konnte machen, was man wollte. Pompeji erklärt sich als Handelsphänomen – wie das gesamte römische Imperium.“
Gabriel Zuchtriegel, Generaldirektor des Archäologieparks Pompeji am Golf von Neapel