Literaturpreis der Adenauer-Stiftung vergeben
WEIMAR. Für ihr „außerordentlich vielfältiges“ literarisches Werk hat die Schriftstellerin Ulrike Draesner (62) den diesjährigen Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung erhalten. Ihre Romane und Erzählungen, Essays und Reiseberichte, ihre Lyrik und ihre multimedialen Projekte reflektierten laut Jury-Begründung „aktuelle gesellschaftliche Diskurse: das Gedächtnis von Gewalt und Exil; die Frage nach Identität und Geschlecht; die Rolle von Sprache und Liebe im Anthropozän; die Auseinandersetzung mit Reproduktionstechniken und mit dem Menschenbild der Naturwissenschaften“. Hervorzuheben sei ihre Romantrilogie über die europäische Gewaltgeschichte, die Vertreibungsgeschichten aus dem 20. Jahrhundert erzähle. Zu der Reihe gehören die Bücher „Sieben Sprünge vom Rand der Welt (2014), „Schwitters“ (2020) und „Die Verwandelten“ (2023). Die Preisverleihung an die in München geborene, promovierte Autorin, die seit 2018 das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig leitet, fand vergangenen Sonntag im Weimarer Musikgymnasium Schloß Belvedere statt. Die Laudatio hielt der Germanist Frieder von Ammon. Er würdigte laut Redemanuskript Draesner als „eine der großen Rhythmikerinnen der deutschsprachigen Literatur“. Der Literaturpreis der CDU-nahen Konrad-Adenauer Stiftung ist mit 20.000 Euro dotiert. Bisherige Preisträger sind beispielsweise Lutz Seiler, Rüdiger Safranski, Arno Geiger, Uwe Tellkamp, Daniel Kehlmann und Herta Müller. (tha)
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Bei Weltbild drohen Umstrukturierungen
AUGSBURG. Nach der Insolvenz des Buchhändlers Weltbild bescheinigt Insolvenzverwalter Christian Plail dem Unternehmen einen hohen Sanierungsbedarf. Das Unternehmen habe nur dann eine Zu-kunftschance, wenn es sich „in sehr kurzer Zeit sehr konsequent“ verändere, zitiert das Börsenblatt eine Mitteilung über die Agentur komm.passion. „Es geht für Weltbild um nichts weniger, als die Frage zu klären: Was ist unsere Marktberechtigung? Und dafür muß ein sehr deutlicher Wandel erfolgen“, erklärte Plail. Es sei ein „tiefgreifender Umbau von Strukturen und Prozessen“ erforderlich. „Ohne Zugeständnisse von allen Seiten“ werde es nicht gehen. Dafür liefen jetzt die ersten Gespräche an. Für Weltbild-Kunden solle das Insolvenzverfahren keine Einschränkungen mit sich bringen. Die Weltbild GmbH & Co. KG, die zur E-Commerce-Beteiligungsgesellschaft WB D2C Group gehört, betreibt über Kataloge online und über Filialen den Handel mit Büchern, Musik, Accessoires und anderen Produkten. Vor gut zwei Wochen, am 10. Juni, hatte das Amtsgericht Augsburg einen Antrag auf Insolvenz für die Weltbild GmbH & Co. KG angenommen und den Rechtsanwalt Christian Plail als vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die finanziellen Schwierigkeiten seien durch weltweite Krisenherde beeinflußt – insbesondere Ukraine und Israel – und die damit verbundenen Störungen der Lieferketten. Das Management möchte laut einer damaligen Mitteilung mit dem Verfahren die notwendigen Schritte für eine grundlegende Sanierung des Unternehmens einleiten. 2014 hatte Weltbild – damals waren katholische Bistümer die Eigentümerin – schon einmal ein Insolvenzverfahren durchlaufen. (tha)
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