Umfrage: Zwei- bis Fünfjährige im Internet
STUTTGART. Bereits jedes zehnte Kind im Alter von zwei bis fünf Jahren verfügt über ein eigenes Mobiltelefon oder Smartphone (mit Internetzugang). Das geht aus einer aktuellen Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest (mpfs/Stuttgart) hervor. Inzwischen nutzten demnach 23 Prozent der Zwei- bis Fünfjährigen täglich mindestens ein Gerät mit Internetzugang wie Smartphone, Tablet, Laptop oder Sprachassistent. Erweitere man die Betrachtung um Mediatheken, Streamingdienste, Computerspiele oder Apps, seien es sogar 44 Prozent, die diese digitalen Angebote täglich nutzten. Dabei habe die Zahl derjenigen Kinder mit direktem Zugang zu internetfähigen Geräten seit 2020 stark zugenommen. Mit einer Steigerung um 50 Prozent gegenüber 2020 hat nun jedes fünfte Kleinkind ein eigenes Tablet zur Verfügung, bei Kindern im Alter zwischen vier und fünf Jahren seien es bereits 28 Prozent. Fasse man alle Bewegtbildoptionen von Streamingplattformen über Mediatheken bis zum klassischen Fernsehen zusammen, nutzten 84 Prozent der Kleinkinder wöchentlich zumindest eines dieser Angebote. Am häufigsten sähen sich die Kinder dabei regelmäßig Sendungen über kostenpflichtige Streamingdienste (59 Prozent) an, gefolgt von kostenfreien Videoportalen (51 Prozent) und der Nutzung von digitalen Angeboten der Fernsehsender (45 Prozent). Die Mehrheit der Befragten sieht die Nutzung von Smartphones durch Kinder allerdings eher kritisch. 88 Prozent sind der Ansicht, daß das Smartphone für Kinder viele Gefahren birgt, knapp drei Fünftel (58 Prozent) denken, daß sie generell nichts für Kinder seien. Etwa die Hälfte der Haupterziehenden sieht aber auch Vorteile, was die Nutzung der Geräte durch Kinder betrifft, beispielsweise das Potential, zu lernen und Neues zu erfahren (52 Prozent) oder spielerisch zu lernen (46 Prozent). Ein Viertel der Befragten nutzt das Smartphone sogar, um das Kind zu beschäftigen, wenn sie selbst etwas erledigen möchten. Für die Studie wurden insgesamt 600 deutschsprachige Eltern im Zeitraum vom 11. bis 25. September 2023 zum Medienverhalten ihrer Kinder, die über einen Zugang zum Internet verfügen, befragt. (idea/JF)
Friedenspreis für Historikerin Applebaum
FRANKFURT/MAIN. Die polnisch-amerikanische Historikerin und Publizistin Anne Applebaum (59) bekommt den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Zur Begündung hieß es, sie habe mit ihren „so tiefgründigen wie horizontweitenden Analysen der kommunistischen und postkommunistischen Systeme der Sowjetunion und Rußlands die Mechanismen autoritärer Machtergreifung und -sicherung offengelegt“. Die Verleihung findet am 20. Oktober in der Frankfurter Paulskirche statt. (tha)
Sprachpranger
Safer Space
Abgesperrter Ort auf der „Fan Zone Augustusplatz“ in der Fußball-EM-Stadt Leipzig, wo unter anderem ein „Awareness-Team“ zu finden ist, das „Unterstützung bei Diskriminierung, übergriffigem Verhalten, Überforderung und (sexualisierter) Gewalt“ bieten soll