© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 27/24 / 28. Juni 2024

CD-Kritik: Axel Rudi Pell – Risen Symbol
Ruhrpott-Uhrwerk
Thorsten Thaler

Der Mann aus dem Ruhrgebiet tickt zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk: Im Ein- bis Zwei-Jahres-Rhythmus legt Axel Rudi Pell ein neues Album vor. Das jüngste, vor zwei Wochen veröffentlichte Werk „Risen Symbol“ ist das 22. Studioalbum in der Karriere des inzwischen 63jährigen Hardrock- und Heavy-Metal-Gitarristen. Sie begann 1989 mit „Wild Obsession“, nachdem Pell bei seiner ersten Band Steeler ausgestiegen war und eine eigene Formation unter seinem Namen gründete. Seither arbeitete er mit verschiedenen Musikern, darunter am längsten mit dem US-amerikanischen Sänger Johnny Gioeli, der seit 1998 als Frontmann am Mikro steht.

Die zehn neuen Titel auf „Risen Symbol“ bergen keine Überraschungen. Im Fall von Axel Rudi Pell ist das jedoch kein Kritikpunkt. Von AC/DC erwartet auch niemand ernsthaft, daß sie ein Flötenkonzert mit Cellobegleitung geben. Nach dem obligatorischen Instrumental-Intro, diesmal orientalisch grundiert, folgt mit „Forever Young“ ein Uptempo-Nackenbrecher und darauf mit „Guardian Angel“ die erste Midtempo-Nummer. Mit einer neu arrangierten Coverversion von Led Zeppelins „Immigrant Song“ huldigt Pell seinen musikalischen Einflüssen, die Ballade „Crying In Pain“ erinnert kompositorisch an die Scorpions. Dazwischen liegt das mit zehn Minuten ausufernde, die Orient-Stoßrichtung wieder aufgreifende Epos „Ankhaia“, für das es etwas Geduld braucht.

Live ist Axel Rudi Pell am 2. August auf dem Wacken Opern Air zu erleben, im Oktober spielt er etliche Hallenkonzerte.

Axel Rudi Pell Risen Symbol 2024  www.axel-rudi-pell.de