„Die vietnamesische Führung nennt das ‘Bambusdiplomatie’ – feste Wurzeln, aber biegsam nach allen Seiten. Eine strategische Partnerschaft mit den USA und Rußland ist da kein Problem. Forderungen wie die von Kanzler Olaf Scholz bei seinem Besuch in Hanoi im November 2022, die Bundesregierung wünsche sich von Hanoi ‘eine klare Positionierung im Ukrainekrieg’, verhallen. “
Nicole Bastian, Ressortleiterin Ausland, im „Handelsblatt“ am 20. Juni
„Es gibt keinen Rassismus gegen weiße Menschen. Menschen mit internationaler Familiengeschichte, schwarze Menschen und People of Color haben in unserer Gesellschaft nicht die gesellschaftliche Macht, weiße Menschen systematisch auszuschließen aus wichtigen gesellschaftlichen Teilbereichen wie dem Arbeits-, Bildungs- und Wohnungsmarkt. Weiße Menschen haben Rassen erfunden, um jüdische Menschen, muslimische Menschen oder schwarze Menschen als gefährliche und minderwertige Wesen zu markieren. Wir werden kein Land auf der Welt finden, in dem weiße Menschen als ganz besonders dumm, faul, schmutzig, unintelligent und frauenfeindlich betrachtet werden.“
Karim Fereidooni, Professor für Didaktik der sozialwissenschaftlichen Bildung an der Ruhr-Universität Bochum, im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ am 20. Juni
„Wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Demokratie und Postdemokratie: in der Demokratie protestieren viele Leute privatinitiativ gegen Dinge, die es wirklich gibt, wie die Volkszählung oder den Nato-Nachrüstungsbeschluß. In der Postdemokratie protestieren Leute auf öffentliche, teils halbstaatliche (oder ganz staatliche) Aufrufe hin gegen Dinge, die nie geschehen sind, sondern die sich v.a. der ÖRR aus volkspädagogischen Gründen nur ausgedacht hat: etwa die Hetzjagden von Chemnitz, die Wannseekonferenz 2.0 oder die fremdenfeindlichen Übergriffe von Grevesmühlen.“
Ulrich Vosgerau, Jurist, auf der Plattform X.com am 22. Juni
„Der ‘strukturelle’ Rassismus ist der Yeti unter den Rassismen. Gleichwohl scheinen von strukturellem Rassismus durchsetzte Gesellschaften einen sirenenhaften Reiz auf dessen potentielle Opfer auszuüben.“
Michael Klonovsky, Autor, auf seinem Blog „Acta Diurna“ am 22. Juni
„Die Hamas selbst war es, die die Massaker vom 7. Oktober (...) aufgenommen, verbreitet und in die Welt hinausgeschickt hat. Zugleich sprechen die palästinensischen Terroristen immer wieder davon, daß ‘der Westen’ und ‘die Zionisten’ sich diesen Massenmord ausgedacht hätten. Daß nun Teile der Links- und Rechtsextremen diese Lüge reproduzieren, ist an Grausamkeit und Perfidie nicht zu überbieten. (...) Nicht zufällig werden auf vielen sogenannten pro-palästinensischen Demonstrationen, die allzu häufig bloß israel- und judenfeindlich sind, Slogans wie ‘Free Gaza from German Guilt’ skandiert, was bei Neonazis mit ‘Ende mit dem Schuldkult!’ ganz ähnlich klingt. Zugleich gehen auch all jene Politiker, Journalisten und politische Analysten, die eigentlich in der Mitte beheimatet sind, der Hamas (...) auf dem Leim, wenn sie sich mit Blick auf die Terroristen auf der einen Seite und dem jüdischen Staat auf der anderen Seite (...) in gefährlicher Äquidistanz üben.“
Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“ im Gespräch mit der „Tagespost“ am 25. Juni