© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/24 / 21. Juni 2024

Meldungen

Systematische Suche: US-U-Boot aufgespürt 

NEW YORK. Die Mitwirkenden an dem „Lost 52 Project“ haben sich das Ziel gesetzt, die Wracks aller 52 U-Boote der United States Navy zu finden, welche während des Zweiten Weltkrieges verlorengingen – nicht zuletzt, um so die Kriegsgräber von deren Besatzungen zu lokalisieren. Als Leiter des Projektes fungiert Tim Taylor, dessen Unternehmen Tiburon Subsea autonome unbemannte Unterwasserfahrzeuge für den Einsatz in großen Tiefen herstellt. Mit Hilfe eines solchen Roboters wurden jetzt die Überreste des U-Bootes „USS Harder“ entdeckt, das am 24. August 1944 nach Wasserbombenangriffen der beiden japanischen Patrouillenboote CD-22 und PB-102 auf den Meeresgrund in 900 Metern Tiefe vor der philippinischen Insel Luzon sank, wobei alle 79 Besatzungsmitglieder starben (Online-Ausgabe von Life Science vom 1. Juni 2024). Die „Harder“ zählte zu den erfolgreichsten US-amerikanischen U-Booten des Zweiten Weltkrieges: Sie versenkte im Verlaufe von sechs Feindfahrten zwölf Frachter, zwei Fregatten und fünf Zerstörer der Japaner. Dafür erhielt das Boot sechs Battle Stars. Außerdem wurde der Kommandant der „Harder“, Commander Samuel Dealey, viermal mit dem Navy Cross und dann postum mit der Medal of Honor ausgezeichnet. (ts)

 www.livescience.com




Keltengräber: Genome offenbaren Verwandtschaft

LONDON. Die Träger der westlichen Hallstattkultur hinterließen einige der spektakulärsten Grabhügel der gesamten Eisenzeit. Um nähere Informationen über diese frühen Kelten zu erlangen, analysierten Wissenschaftler des Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg und des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig die Genome von 31 Personen, welche zwischen 616 und 200 v. Chr. an sieben verschiedenen Standorten in Südwestdeutschland bestattet worden waren. Dabei ergab sich, daß die Schwester des Keltenfürsten aus dem Grab von Eberdingen-Hochdorf die Mutter des Fürsten von Asperg-Grafenbühl gewesen sein muß. Ebenso handelte es sich bei einer weiblichen Toten aus dem Grabhügel Magdalenenberg bei Villingen-Schwenningen und einem weiteren männlichen Bestatteten in Eberdingen-Hochdorf um Urgroßmutter und Urenkel (Online-Ausgabe von Nature Human Behaviour vom 3. Juni 2024). Daraus schließen die Forscher auf eine systematische Übertragung der politischen Macht an biologische Nachkommen – auch und gerade entlang der mütterlichen Abstammungslinie. Ansonsten besaßen viele der Toten genetische Merkmale, wie man sie sonst eher in Frankreich und Italien findet. (ts)

 www.nature.com/articles


Erste Sätze

Jede vertiefte Betrachtung des Rechts bedarf der historischen Perspektive. Das gilt in besonderem Maße für das Völkerrecht; denn wie kein anderes Gebiet des geltenden Rechts ist es mit der Geschichte verbunden.

Karl-Heinz Ziegler: Völkerrechtsgeschichte, München 2007



Historisches Kalenderblatt

22. Juni 1774: Englands König Georg III. genehmigt den Quebec Act. Dieser Beschluß des britischen Parlaments festigte die Struktur der nach dem Siebenjährigen Krieg von Frankreich erbeuteten Kolonie Kanada. Deren Gouverneur wurde künftig von der britischen Krone ernannt.