Der letzte Satz im Editorial der aktuellen Ausgabe der dreimal jährlich erscheinenden linken politischen Zeitschrift Bahamas lautet: „Die Islamisierung wird sich ungebrochen fortsetzen.“ Tatsächlich ist dies nicht einfach eine Behauptung, sondern Fakt, denn „das letzte Wort in Sachen Islam haben regelmäßig Initiativen gegen Rechts, die sich Willkommenskultur, Vielfalt und Diversität auf die Fahne schreiben“, und laut der regierungshörigen „Kampagne #Zusammenland“ für „Weltoffenheit, Respekt und Gemeinschaft, für ein offenes Land, das sich Schwierigkeiten mutig stellt“, zusammenstehen. Wie das realiter aussieht, beschreibt Sören Pünjer in seinem Beitrag „Sehnsucht nach der Bonner Republik. Wie faschistisch sind Sellner, Krah und Co.?“ Im Dauerkampf gegen Rechts werde eine Wiederholung des Faschismus beschworen, indes habe das Fehlen jeglicher konstitutiven Elemente für den herbeihalluzinierten Faschismus zu keiner Reflexion der eigenen Haltung in der bürgerlichen Mitte inklusive deren „unheimlichen Massenaufmärschen“ nach dem Correctiv-Schwindel geführt. Doch wer mit unhaltbaren Gleichsetzungen eine wachsame antifaschistische Gesellschaft etablieren wolle, müsse sich nachsagen lassen, daß er die Unterschiede zwischen Nationalsozialismus und Faschismus, rechts, rechtsradikal und rechtsextrem, konservativ und konservativ-revolutionär, national, nationalistisch und völkisch verwischt.
Über „Rassengerechtigkeit für den globalen Süden. Südafrika beschuldigt Israel des Genozids“ liest man in dem Beitrag von Martin Stobbe, daß nach den Wahlen, in denen der ANC seine absolute Mehrheit verloren hat, mit der Partei des korrupten Ex-Präsidenten Zuma und der marxistisch orientierten Freedom Fighters keine Aussicht auf Verbesserung der prekären Lage der Mehrheit der südafrikanischen Bevölkerung bestehe. Stattdessen werde auch weiterhin der Genozid-Begriff nachträglich auf den Kolonialismus und den Norden angewendet, während der Globale Süden alle positiven Tugenden vertrete. Die abgehalfterte ANC-Truppe könne sich so weiterhin als „nationale Befreiungsbewegung“ gerieren, indem sie die Sache der Palästinenser gegen die als „Kolonisten“ diffamierten und der Apartheid beschuldigten Zionisten unterstütze. Dabei werde nicht zur Kenntnis genommen, daß Israel sich in einem Kriegszustand befindet nach dem Terrorangriff der Hamas, deren Kriegsführung auf den Tod möglichst vieler Juden angelegt sei.
Weitere Beiträge: „Antisemitismus an Universitäten in den USA“, „Hyperpolitik, Correctiv und der Kampf gegen Rechts“, „Staatlicher Kampf gegen Muslimfeindlichkeit als Kotau vor dem Islam“ und „Nachruf auf die Antideutschen“.
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