© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 26/24 / 21. Juni 2024

Zitate

„Wir erleben, wie aus dem angelsächsischen Raum die Theorie des sogenannten Postkolonialismus verbunden mit der Identitätspolitik zu uns herüberschwappt. Nach dieser Ideologie erscheint es als eine Art reguläre Buße, die wir im Westen jetzt für unsere koloniale Sünden tun müssen. Die Täter sind automatisch immer die Weißen. Das gilt zum Beispiel auch für die Israelis. Diese Ideologie trägt schon ersatzreligiöse Züge. Sie wird vor allem an den Universitäten verbreitet. Das Schlimme dabei: Hier werden an sich edle Impulse ausgebeutet wie Hilfsbereitschaft oder der Wille, sich für mehr Gerechtigkeit auf dem Planeten einzusetzen. Das sind ja grundsätzlich richtige Ziele, aber sie werden hier ideologisch vereinnahmt.“

Boris Palmer, früherer Grünen-Politiker und seit 2007 Oberbürgermeister von Tübingen, in der „Tagespost“ vom 13. Juni 2024




„Daß sich ausgerechnet junge Männer eher bei konservativen oder bei rechten Parteien willkommen fühlen, ist nicht sehr verwunderlich. Und das hat nichts mit der vielbeschworenen ‘toxischen Männlichkeit’ zu tun, die mit Härte und Überlegenheit assoziiert wird. Sondern mit strukturellen Benachteiligungen, die Jungen etwa im Bildungssystem erleben. Während wilde Mädchen als selbstbewußt wahrgenommen werden, gelten Jungs als aggressiv.“

Sabine Rennefanz, Schriftstellerin und Kolumnistin, im „Tagesspiegel“ am 13. Juni




„Im Herzen der Demokratie steht der Machtverlust. Der Souverän kann seine Regierung (...) auswechseln. In Deutschland ist dieses Prinzip durch die Brandmauern außer Kraft gesetzt. Wer bei der nächsten Bundestagswahl beispielsweise CDU wählt, weil er sich eine Korrektur der linken Politik des Landes wünscht und SPD und Grüne deshalb nicht mehr in der Regierung sehen will, der wird eine von beiden Parteien mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dennoch als Juniorpartner in der nächsten Koalition wiedersehen.“

Marc Felix Serrao, Redakteur der „NZZ“, in selbiger am 13. Juni




„Sonderzölle auf chinesische Elektroautos verfehlen ihr Ziel. Sie schützen weder die EU-Autoindustrie, noch helfen sie den Verbrauchern oder dem Klima. Denn in der Konsequenz bremst die EU den Wettbewerb, riskiert steigende Preise und koppelt Europa von dem chinesischen Markt ab, der mittlerweile als der innovativste der Welt gilt. (…) Auch die Gegenmaßnahmen dürften schmerzen. Der höhere Einfuhrzoll für große Autos mit Benzin und Dieselantrieb trifft vor allem die in Deutschland gebauten Luxusmodelle von BMW, Mercedes und Porsche.“

Markus Fasse, Ressortleiter Unternehmen & Märkte, im „Handelsblatt“ am 13. Juni




„Nur Sicherheit, ein primäres Bedürfnis fast aller Menschen, schafft Stabilität und ermöglicht die Verläßlichkeit menschlichen Interagierens, und ihre strukturelle Voraussetzung nennen wir Ordnung. Wir müßten also den Slogan von 1789 abwandeln und ‘Freiheit, Gleichheit, Ordnung’ oder ‘Freiheit, Gleichheit, Sicherheit’ proklamieren, aber das klänge weit weniger leidenschaftlich und herzerwärmend.“

Peter Voß, Ex-SWR-Intendant, im „Cicero“ am 17. Juni




„Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch die AfD ist der angekündigte Abbau von 30 Redaktionsjobs unverantwortlich. Madsack muß seiner verlegerischen Verantwortung gerecht werden“

Hendrik Zörner, Sprecher des Deutschen Journalistenverbands (DJV), auf Meedia am 18. Juni