Was war das für ein Bohei um das Suffgegröle auf Sylt?! Nun: gleiche Melodie, zwar anderer Text, aber viel Gewaltphantasie – und plötzlich kaum Aufregung. Zu Gigi D’Agostinos Hit „L’Amour toujours“ singt in einem Video der vermummte Antifa-Rapper MC Gingaa „Nazis aufs Maul, Nazis aufs Maul, Refugees welcome, Nazis aufs Maul!“ sowie „Stoppt Faschos, wenn es sein muß, gewaltsam“ und „Labert der AfDler gerade Quatsch, trifft er uns und braucht danach Zahnersatz“. Unter der schwarzen Sturmhaube und den darunter hervorquellenden langen roten Haaren steckt der rheinland-pfälzische SPD-Lokalpolitiker Robin Dautermann. Der 23jährige Student der Erziehungswissenschaften ist der stellvertretende Vorsitzende der Jusos in Rhein-Selz und trat vergangenen Sonntag bei der Kommunalwahl für den dortigen Verbandsgemeinderat an. Zudem sitzt er im Vorstand des SPD-Ortsverbands Nierstein und Schwabsburg. Zwar wurde der Selfmade-Musikclip Marke Kinderzimmer mittlerweile aus den sozialen Medien entfernt, aber in einem anderen Video gibt der Hobby-Hiphopper eine weitere Kostprobe seines Battle-Raps: „Auf Sylt singen Nazi-Bonzen ‘Ausländer raus’, doch der einzig wahre Text dazu heißt ‘Nazis aufs Maul’.“ Die SPD Mainz und Dautermann selbst meinen, das Video sei „als Privatperson und Künstler“ entstanden und stehe in keinem Zusammenhang zum „parteipolitischen Engagement“. Die Polizei ermittelt.