© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 25/24 / 14. Juni 2024

4,5 Milliarden Euro Klimaschutzgelder
In den Sand gesetzt
Fabian Schmidt-Ahmad

Erinnern Sie sich noch an die klimagerechten Radwege in Peru, die den deutschen Steuerzahler dreihundert Millionen Euro gekostet haben? Und an die komplett überforderte Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), die einem verzweifelt den Sinn dieser Maßnahme zu erläutern versuchte? 

„Jede eingesparte Tonne CO2 zählt,“ erklärte sie. Daher sei es egal, ob das Geld hierzulande oder weltweit ausgegeben werde. Volkswirte und andere Bürger mit Sachverstand sehen das anders, aber nun gut. 

Doch wie jetzt herauskommt, waren die Sinnlos-Radwege noch ein Schnäppchen. Unfaßbare viereinhalb Milliarden Euro – von deutschen Autofahrern erwirtschaftet und an der Tankstelle an den Staat gezecht – hat das Umweltbundesamt für insgesamt 75 Klimaprojekte in China ausgegeben. Für Anlagen zur CO2-Reduzierung, die es teils – Überraschung! – überhaupt nicht gibt. 

Laut „Google Earth“ nichts als Wüste, wo laut Projektbeschreibungen millionenteure High-Tech die Klima-Zukunft des Planeten sichern sollte. Warnungen gab es bereits zuhauf – auch von chinesischer Seite. Doch unverdrossen pumpte die Bundesrepublik das Geld ins Ausland. Wahrscheinlich das einzige, was bei der Sache CO2-neutral gefördert wurde. 

Zur Ehrenrettung möchten wir hoffen, daß sich die deutschen Verantwortlichen wenigstens einen Teil der bewilligten Gelder selbst in die Tasche gesteckt haben. Denn die alternative Erklärung ist Blödheit, wie sie wirklich global einzigartig wäre.