© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 24/24 / 07. Juni 2024

Corona: 300.000 starben einsam
Was wir nicht wissen sollen
Mathias Pellack

Ungeheuerliches Leid bleibt unaufgearbeitet. Und soll es offenbar auch. Der Verteidigungsminister hebt die unnötige Corona-Impfpflicht für Soldaten auf, weil eine Niederlage vor Gericht droht. So kann die Regierung ein weiteres Auswalzen der gegen ihre Maßnahmen sprechenden Fakten bremsen.

Fast gleichzeitig eröffnet ein anderes deutsches Gericht – in zweiter Instanz – ein Verfahren gegen den Mann, der auf Twitter die menschenverachtenden Auswürfe von Befürwortern immer härterer Maßnahmen unter dem Hashtag #WirHabenMitgemacht sammelte. Eine „Feindesliste“ soll die Zusammenstellung ohnehin öffentlicher Zitate sein. Die weisungsgebundene Staatsanwaltschaft hatte nach der erstinstanzlichen Ablehnung vor dem Amtsgericht Köln nicht lockergelassen. Das Landgericht Köln will den Fall nun verhandeln.

All das in der Woche, in der das Abrechnungsportal für Krankenhausdaten InEK der Welt mitteilt: Über dreihunderttausend Menschen mußten wegen der Corona-Maßnahmen ihre letzten Tage, Stunden, Minuten ohne ihre Angehörigen verbringen. 312.897 nur in den Krankenhäusern. Über Monate der Corona-Zeit war Angehörigen nicht bloß in Kliniken, sondern auch in Altenheimen jeder Besuch auch von Sterbenden verboten.

Jüngst entschwärzte auch das RKI weitere Protokolle, die abermals zeigen, daß immer wieder politisch Einfluß genommen wurde, um die fachliche Einschätzung der Behörde in Richtung härterer Maßnahmen zu bewegen.