© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/24 / 31. Mai 2024

Meldungen

Die meisten Deutschen lesen nie in der Bibel 

ERFURT. Die meisten Deutschen (68 Prozent) lesen nie in der Bibel. Das hat eine Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts Insa-Consulere im Auftrag der Evangelischen Nachrichtenagentur idea ergeben. Die übrigen Befragten lesen täglich (fünf Prozent), mindestens einmal pro Woche (vier Prozent), mindestens einmal im Monat (vier Prozent) oder seltener als einmal im Monat (15 Prozent) in der Bibel. Zwei Prozent antworteten jeweils mit „Weiß nicht“ und „keine Angabe“. In den östlichen Bundesländern sagen fast vier von fünf Befragten (78 Prozent), daß sie nie in der Bibel lesen, im Westen sind es zwei von drei (66 Prozent). In der Altersgruppe der 18- bis 29jährigen ist der Anteil der Bibelleser überdurchschnittlich hoch (täglich: elf Prozent, einmal pro Woche: acht Prozent, einmal im Monat: zehn Prozent, seltener als einmal im Monat: elf Prozent), der Anteil der Nicht-Leser mit 56 Prozent vergleichsweise gering. Unter den Angehörigen der christlichen Konfessionen geben die Katholiken mit 61 Prozent am häufigsten zu, daß sie nie in der Bibel lesen, gefolgt von den landeskirchlichen Protestanten (57 Prozent). Bei den Muslimen ist der Anteil derjenigen, die nie in der Bibel lesen mit 47 Prozent geringer als in der Gesamtbevölkerung, bei den Konfessionslosen ist er mit 89 Prozent deutlich größer. Unter den Anhängern der politischen Parteien geben die Sympathisanten des Bündnisses Sahra Wagenknecht mit 75 Prozent am häufigsten an, nie in der Bibel zu lesen, gefolgt von den Parteigängern der Linken (73 Prozent), der Grünen und der AfD (jeweils 71 Prozent), der FDP (65 Prozent), der SPD und der CDU/CSU (jeweils 63 Prozent).




„Kirche des Jahres 2024“ steht in Sachsen 

HANNOVER. Die „Kirche des Jahres 2024“ steht im sächsischen Selben (Kreisstadt Delitzsch). Das ergab eine Abstimmung, zu der die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (Stiftung KiBa/Hannover) aufgerufen hatte. Zur Wahl standen zwölf Gotteshäuser, die die Stiftung im vergangenen Jahr als „Kirchen des Monats“ ausgezeichnet hatte. Rund 5.000 Personen nahmen per Post oder online an dem Wettbewerb teil. Die Dorfkirche in Selben erhielt 640 Stimmen. Dahinter folgen die vermutlich im 15. Jahrhundert erbaute Martinskirche in Zainingen (Römerstein/Schwäbische Alb) mit 587 Stimmen und die im Kern romanische Dorfkirche Schweinitz (Möckern/Sachsen-Anhalt) mit 554 Stimmen. Die in ihrem Erhalt bedrohte Kirche in Selben stammt aus dem Spätmittelalter und gehört zu den ältesten Gotteshäusern in Nordsachsen. Sie wurde wohl um 1500 als Feldsteinbau errichtet. In der Zeit des Barock um 1700 wurde in die Kirche ein Kanzelaltar eingebaut, der bis heute erhalten ist. Weitere Ein- und Umbauten, darunter die Orgel,  folgten zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Als Folge des Braunkohletagebaus entstanden Schäden am Gebäude. Nachdem die Kirche zunächst für die gottesdienstliche Nutzung aufgegeben worden war, gründete sich der „Förderkreis Kirche Selben“. Er leitete die Sanierung in die Wege. Die Stiftung KiBa unterstützt das Projekt seit 2009 und hat – einschließlich der diesjährigen Förderung – bisher 63.000 Euro bereitgestellt. Die Stiftung wurde 1997 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gegründet. (idea/JF)

 www.stiftung-kiba.de