© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 23/24 / 31. Mai 2024

„Wer den Frieden will, der spreche vom Krieg“
Jugendoffiziere an die Schulfront

Die Vorbereitung der Kinder und Jugendlichen auf die Zukunft Deutschlands und Europas kann leider nicht mehr ohne die Gefahr von Kriegen gedacht werden.“ Darum, so fordert die für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Schleswig-Holstein zuständige Ministerin Karin Prien (CDU), gelte es, das seit Jahrzehnten eingeschlafene Bewußtsein für existentielle, militärische Bedrohungen endlich auch im Schulunterricht zu wecken und zu schärfen (Die Politische Meinung, Ausgabe 584/2024). Didaktisch will sich die Gefolgsfrau ihres Ministerpräsidenten, des CDU-Linksauslegers Daniel Günther, dabei von der Maxime leiten lassen, die in großen Lettern das Deutsche Panzermuseum in Munster ziert: „Wer aber den Frieden will, der spreche vom Krieg“. In Schleswig-Holsteins Schulen seien dafür schon 2021, vor Ausbruch des ukrainisch-russischen Krieges und vor der neuerlichen Eskalation des Nahost-Konflikts, Weichen gestellt worden. Seitdem gelinge dort „eine emphatisch begleitete Befassung mit dem militärischen Aspekt internationaler Sicherheit“ durch verstärkten Einsatz von Jugendoffizieren der Bundeswehr. Am Institut für Qualitätsentwicklung fördere ihr Ministerium seit 2023 zudem die Integration dieser Jugendoffiziere in die allgemeine Lehrkräfteausbildung. Damit leiste sie, wie von Kritikern „links der Mitte“ behauptet, keinen Beitrag zur „Militarisierung der Gesellschaft“, sondern vermittle den „Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern von morgen“ durch den „lebendigen Kontakt zu Soldatinnen und Soldaten“ lediglich ein „Bewußtsein für sicherheitspolitische Notwendigkeiten“. (ob)

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