Nur noch wenige Wochen bis zum Start der Olympischen Spiele in Paris. Sowohl Medien als auch Live-Ticker erinnern an das bevorstehende historische Event, das seit Monaten den Alltag der Pariser diktiert. Strecken- oder Haltestellensperrungen im Zuge von Wartungsarbeiten gestalten die Anfahrt zur Arbeit zur Odyssee. Die öffentlichen Verkehrsmittel sollen vom Glanz der Lichterstadt zeugen und die Touristen sicher zu den Schauplätzen transportieren.
Betroffen sind 15 Haltestellen, darunter etliche Schnittpunkte wichtiger Metrolinien von Frankreichs Hauptstadt. Eine Smartphone-App hilft den Parisern, sich durch das täglich wachsende Chaos zu wühlen.
Ein weiteres Gefühlsbad löste Anne Hidalgo, Pariser Bürgermeisterin und Mitglied des Parti socialiste (Sozialistische Partei) in ihrer Ankündigung Anfang Mai aus. Darin beteuerte sie ihren Stolz, daß Dragqueen Minima Gesté – mit bürgerlichem Namen Arthur Raynaud – die olympische Flamme trägt und damit „die Werte des Friedens und der Menschlichkeit“ in die ganze Welt sende. Ein klares Zeichen für Offenheit und Akzeptanz der 25 Zentimeter hohen Absätze, mit denen die Dragqueen bequem über die Pflastersteine und Tartanbahnen stiefelt, während etliche Franzosen stolpern.
Im Olympischen Dorf stehen den Athleten 230.000 Kondome mit oder ohne Latex kostenlos zur Verfügung.
Für die Unterbringung der Athleten wurde in der nördlich gelegenen Vorstadt Saint-Denis das sogenannte olympische Dorf konstruiert, ein Ökologisches Viertel von 52 Hektar, das ein Stück Zukunft in sich birgt. Nachhaltig, energiesparend, grün und alle sonstigen Bio-Etiketten werden der Siedlung aufgedrückt, unter anderem das der Biodiversität. Diese herrscht wohl auch in den Residenzen. Dort stehen den Athleten und ihren Begleitpersonen 230.000 Kondome sowohl für Männchen als auch Weibchen, mit oder ohne Latex, mitsamt Gleitmittel kostenlos zur Verfügung.
Die Verpackungen gibt es entsprechend der Pariser Farben in Rot oder Blau mit englischsprachigen Botschaften wie „Protect yourself“ (zu deutsch „Schütze Dich“) oder „Consent first“ (zu deutsch „Erst zustimmen“). In einem Interview mit Sky News betonte Dorfleiter Laurent Michaud die Wichtigkeit des harmonischen Zusammenlebens an einem Ort, der die Athleten begeistert und an dem sie sich wohlfühlen. Darum gibt es pro Athlet auch zwei Kondome pro Tag. Das Programm ist sportlich.
Im weiteren mußte das rote Maskottchen der Olympischen Spiele viel Kritik erdulden aufgrund seiner Ähnlichkeit mit weiblichen Genitalien. Was eben diese Kritiker verkannten, ist die eigentliche Idee, inspiriert an einer phrygischen Mütze, wie sie von den Schlümpfen, Mainzelmännchen oder vom Weihnachtsmann getragen werden. Es ist beinahe wie Weihnachten, nur ein wenig bunter.