© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/24 / 24. Mai 2024

Meldungen

Umwelthilfe mit weiteren „Klimaklagen“ erfolgreich

BERLIN. Der Abmahnverein Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat am 16. Mai mit zwei weiteren „Klimaklagen“ einen Etappenerfolg erzielt. Der 11. Senat des Oberverwaltungsgerichts Berlin-Brandenburg (OVG) hat die Bundesregierung verurteilt, ihr Klimaschutzprogramm 2023 (KSP) um Maßnahmen zu ergänzen, damit das Ziel nach Paragraph 3 Absatz 1 Nr. 1 Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG) für das Jahr 2030 erreicht, die in Anlage 2 festgelegten sektorspezifischen Jahresemissionsmengen eingehalten sowie die Ziele für den für den Landnutzungssektor (LULUCF) erreicht werden. Der Reduktionspfad, die Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990 um mindestens 65 Prozent zu senken, würde bis auf den Sektor Landwirtschaft verfehlt. Zudem beruhe das KSP auf unrealistischen Annahmen, so das OVG. Die Ampel könne nicht länger „ein Tempolimit auf Autobahnen oder einen Stopp der Förderung klimaschädlicher Dienstwagen verweigern“, erklärte DUH-Geschäftsführer Jürgen Resch. Das OVG hat allerdings die Revision zum Bundesverwaltungsgericht zugelassen. Zudem wurde im April eine Novelle des KSG aus der Merkel-Ära beschlossen, wonach die Sektorenziele (Energie, Industrie, Gebäude, Agrar, Verkehr, LULUCF) nicht mehr einzeln einklagbar sind. (fis)

 www.duh.de/spenden/klimaschutzgesetz




Coronavirus: Augenschäden durch das Spike-Antigen

COLUMBIA. Mediziner um Pawan Singh (University of Missouri/School of Medicine) haben nachgewiesen, daß Infektionen mit dem Coronavirus auch langfristige Folgen für das Sehvermögen haben können (Plos Pathogens 4/24). „Bislang konzentrierten sich die Forscher vor allem auf die Exposition des Virus auf der Augenoberfläche. Unsere Ergebnisse zeigen jedoch, daß Sars-CoV-2 bei einer systemischen Infektion nicht nur das Auge erreicht, sondern auch eine hyperinflammatorische Reaktion in der Netzhaut auslöst und den Zelltod in der Blut-Netzhaut-Schranke verursacht“, erklärte der aus Indien stammende Professor für Augenheilkunde. „Je länger Virusreste im Auge verbleiben, desto größer ist das Risiko einer Schädigung der Netzhaut und der Sehfunktion.“ Zudem könne das Sars-CoV-2-Spike-Antigen einen Verschluß von Netzhautarterien und -venen sowie Gefäßleckagen verursachen. Um Therapien für Covid-19-induzierte Augenerkrankungen zu entwickeln, sei aber noch viel Forschungsarbeit nötig, so Singh.(fis)

 doi.org/10.1371/journal.ppat.1012156




Vorerst keine Akku-Züge auf „Dieselnetz Nordthüringen“

ERFURT. Die Transformation des „Dieselnetzes Nordthüringen“ zum batterieelektrischen „Mittelthüringer Akku-Netz“ (MAN) verzögert sich um mindestens drei Jahre. „Wir hätten die Akkuzüge gerne bereits ab Ende 2025 fahren lassen. Wegen notwendiger infrastruktureller Vorbereitungen und der langen Fahrzeuglieferfristen war das leider nicht so schnell möglich“, mußte die Infrastrukturministerin Susanna Karawanskij (Linke) nun eingestehen. Bis 2035 solle der Anteil der Dieselzüge im Thüringer ÖPNV auf unter fünf Prozent sinken. Gleichzeitig müsse aber der Bund den „zu geringen Elektrifizierungsgrad des Bahnnetzes“ im Freistaat deutlich erhöhen. (fis)



Erkenntnis

„Wie lange wird es dauern, die Akkus eines Flugtaxis wieder vollständig zu laden? Und anders als bei Elektroautos üblich, kann es nicht mit nachlassender Akkuleistung noch nach einem oder zwei Jahren betrieben werden. Daß Passagiere ohne Bedenken in ein pilotenloses Flugzeug einsteigen, wie es der US-Hersteller Wisk für seinen Viersitzer im Werbevideo propagiert, erscheint völlig unrealistisch.“ Jürgen Schelling, Pilot und Technikjournalist