© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/24 / 24. Mai 2024

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Lehrerverband fordert Islamunterricht 

BERLIN. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Stefan Düll, hat einen flächendeckenden Islamunterricht an öffentlichen Schulen gefordert. „Wir müssen einen

Islamunterricht unter staatlicher Aufsicht aufbauen“, sagte Düll am Montag der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) gegenüber.Vielen Muslimen reiche der alternativ zum christlichen Religionsunterricht angebotene Ethikunterricht nicht aus. „Vielmehr drücken sie immer wieder ihren Wunsch aus, daß ihre Kinder eine islamische Unterweisung unter staatlicher Aufsicht, gerne auch an der Schule, erhalten“, betonte der Oberstudiendirektor, der in der Vergangenheit selbst an verschiedenen Schulen in Baden-Württemberg und Bayern unterrichtete. Was den außerschulischen Islamunterricht betreffe, trügen viele Eltern „berechtigte Sorge“ mit Blick auf die dort vermittelten Werte. Sie wollten ihre Kinder „im Sinne eines aufgeklärten Islam erziehen und dabei professionelle Unterstützung, aber keine Unterweisung, die von anderen Staaten wie der Türkei oder dem Iran kontrolliert wird“. Daher müßten nun Lehrangebote „im Sinne des Grundgesetzes“ geschaffen werden, wie Düll der NOZ zufolge bekräftigte. Bisher gibt es an Deutschlands Schulen keinen einheitlichen Islamunterricht. Neben Baden-Württemberg haben Bundesländer wie zum Beispiel Hessen und Nordrhein-Westfalen allerdings schon verschiedene Modellprojekte angestoßen. Die Bandbreite reicht dabei vom bekenntnisorientierten Unterricht in Zusammenarbeit mit islamischen Religionsverbänden bis hin zu bekenntnisneutraler Religionskunde. In den neuen Bundesländern gibt es derzeit noch kein vergleichbares Angebot. Laut dem Mediendienst Integration sind derzeit über eine Million Schüler in Deutschland moslemischen Glaubens. Nur ein Bruchteil besucht allerdings einen ihrem Bekenntnis entsprechenden Unterricht in der Schule, im Schuljahr 2022/23 nämlich knapp 70.000 Jugendliche. Der Medienplattform zufolge sei die Nachfrage nach islamischem Religionsunterricht dabei sehr viel höher, als derzeit – unter anderem aufgrund von Lehrermangel – angeboten werden könne. (fw)

 www.lehrerverband.de




Atelier von Werner Tübke in Leipzig wird Museum 

LEIPZIG. Das Atelier des Leipziger Malers und Grafikers Werner Tübke wird ein Museum. Im Dachgeschoß der „Villa Tübke“ in Leipzig-Gohlis sind ab dem 25. Mai Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Skizzen sowie Druckgrafiken als neue Dauerausstellung zu sehen. In dem Atelier lebte und arbeitete der 1929 geborene Tübke von 1977 bis zu seinem Tod Ende Mai 2004. Er gehörte mit Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer und Heinz Zander zur sogenannten Leipziger Schule. Sein Werk umfaßt etwa 6.000 Zeichnungen, 500 Aquarelle, 350 Gemälde und mehr als 200 Druckgrafiken. Bekannt wurde er vor allem mit seinem Panorama zum Bauernkrieg im thüringischen Bad Frankenhausen. An dem Monumentalgemälde mit dem Titel „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“ arbeitete er (mit Unterbrechungen) von 1976 bis 1987. In den siebziger Jahren war Tübke Rektor der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Das Atelier ist täglich außer sonntags und montags von 10 bis 18 Uhr, samstags bis 14 Uhr, geöffnet. Der Eintritt ist frei. (JF)

 www.tuebke-verein.de