US-Zölle, um „Arbeiter und Firmen zu schützen“
KÖLN. US-Präsident Joe Biden hat am 14. Mai seine Handelsbeauftragte Katherine Chi Tai angewiesen, die Zölle gemäß Section 301 des Trade Act von 1974 auf Importe aus China zu erhöhen, um „amerikanische Arbeiter und Firmen zu schützen“. Dies betreffe Einfuhren im Wert von 18 Milliarden Dollar. Der Zollsatz für Stahl- und Aluminiumerzeugnisse, Hafenkräne, Medizinprodukte, Batterien und -teile sowie kritische Mineralien steige auf 25 Prozent, der für Halbleiter, Solarzellen, medizinische Spritzen und Kanülen auf 50 Prozent und der für E-Autos von 25 auf 100 Prozent. Solche Strafzölle „verstoßen sehr wahrscheinlich gegen WTO-Regeln“, warnte Jürgen Matthes, Experte für internationale Wirtschaftspolitik beim Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Denn nach den Regeln der Welthandelsorganisation (WTO) bemesse sich die Zollhöhe „nach der Höhe der wettbewerbsverzerrenden Subventionen.“ Allerdings solle auch die EU Zölle im Rahmen von Antisubventionsverfahren in Betracht ziehen: „Das gilt für chinesische E-Autos, aber angesichts chinesischer Überkapazitäten zunehmend auch in anderen Bereichen wie dem Maschinenbau, der Chemieindustrie oder der Windenergie“, so Matthes. (fis)
www.ustr.gov/about-us/policy-offices
Europa-Park-Chef beklagt den Arbeitskräftemangel
RUST. Der familieneigene Europa-Park hat den Arbeitskräftemangel und die Wohnungsnot in Baden beklagt. „Es fällt uns tatsächlich immer schwerer, Beschäftigte aus der Region zu rekrutieren. Inzwischen verpflichten wir Leute aus Vietnam und Südafrika“, erklärte Geschäftsführer Thomas Mack im Handelsblatt. „Gute Erfahrungen haben wir beispielsweise mit Kirgisistan gemacht. Da sprechen manche hervorragendes Deutsch.“ In diesen Ländern fände man noch „serviceorientierte Menschen“ für die Hotels, für die Bahnen oder den Wasserpark des zweitgrößten Erlebnisparks in Europa. „Leider müssen die Leute mitunter ein Jahr auf die Arbeitsbewilligung warten. Inzwischen versammeln wir hundert Nationen hier in Rust“, so der 43jährige Diplom-Hotelier. Zudem stelle seine Firma „Wohnungen für 1.500 Menschen bereit, bald werden es 2.000 sein. Ohne diese Unterkünfte würden die Leute nicht kommen“, meinte Mack. (fis)
x.com/ThomasMack_EP
Zahl der Woche
41,3 der 84,6 Millionen Einwohner Deutschlands lebten 2023 in Familien. Das waren 49 Prozent der Wohnbevölkerung. Im Jahr 2005 hatten noch 53 Prozent der Bevölkerung in Familien gelebt; das waren 43,7 Millionen der damals 82,5 Millionen Einwohner gewesen.
Quelle: Statistisches Bundesamt