© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 22/24 / 24. Mai 2024

Zitate

„Wurde von elitär-akademischer Seite in den vergangenen Jahren anhand des Vorwurfes des Rassismus, des Sexismus, der Transphobie oder welcher imaginierten Diskriminierung auch immer alles gecancelt, was nicht bei drei alle Farben der Regenbogenfahne ausbuchstabieren konnte, gibt man sich nun erstaunlich gelassen, was die Gewaltfantasien diverser sogenannter propalästinensischer Studentenmobs angeht. Verletzte Gefühle sind offenbar nur dann schlimm, wenn es nicht um Juden geht. (…) Die Meinungsfreiheit jahrelang mit Füßen zu treten, um sie dann in Sachen Antisemitismus für sich zu entdecken – das ist schon ein ganz besonderes geistiges Kunststück. Fast so besonders wie der Glaube an eine friedliche Intifada.“

Anna Schneider, Chefreporterin und österreichische Juristin, in der „Welt“ am 18. Mai




„‘Demokratien sind stärker als Autokratien’, verspricht Biden, doch die Fakten sprechen dagegen. Denn die Autokratien der Welt verbünden sich immer schneller und strategischer – und das hat konkrete Auswirkungen auf Partner wie Europa, die durch den Ukrainekrieg direkt bedroht werden. Überall in der Welt schaffen sogenannte ‘bad actors’ Fakten: So kann Rußland dank Chinas Warenströmen einen Großteil der westlichen Sanktionen umgehen. Peking hilft Moskau aktiv beim Wiederaufbau der russischen Rüstungsindustrie. Selbst das Weiße Haus räumt ein: Ohne chinesische Unterstützung hätte Putin in der Ukraine vermutlich schon kapitulieren müssen.“

Annett Meiritz, US-Korrespondentin in Wa­shington, im „Handelsblatt“ am 18. Mai




„Die Hysterie ist nicht weit, wenn die AfD in den Schlagzeilen ist. Und das ist sie ja ständig. Alles ist immer ein bißchen aufgeregter als nötig, die Demokratie könnte ja schon morgen untergehen. Zu viel Zuversicht auszustrahlen, schließlich leben wir immer noch in einem stabilen Staat, schickt sich nicht. Das wäre wohl zu nah dran am Verharmlosen der Partei, und das will sich dann doch niemand vorwerfen lassen.“

Julia Ruhs, Reporterin des Bayrischen Rundfunks, im „Focus“ am 19. Mai




„Nicht nur in der CDU fand die Parole ‘Alles für Deutschland’ nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft Gefallen, sondern auch bei der sich antifaschistisch dünkenden SED. (...) Wer die Parole ‘(Nichts für uns,) alles für Deutschland’ kriminalisiert, ist geschichtsvergessen und politisch unanständig, der will Sprach- und Denkverbote aufstellen und jegliches Bekenntnis zu Deutschland, selbst ein sozialdemokratisches (…) diffamieren. (...) Die Parole ist ein aus liberaler Perspektive abzulehnender Ausdruck kollektivistischer Gesinnung, egal ob von Sozialdemokraten, Christdemokraten oder Nationalsozialisten verwendet; aber sie ist legitim.“

Ansgar Neuhof, Rechtsanwalt und Steuerberater, auf dem Blog „Achgut.com“ am 20. Mai




„Zu den ungelösten Fragen der Menschheit gehört die nach dem Umweltbundesamt. Warum gibt es ein solches neben dem Bundesministerium für Umwelt, zumal mit 1.800 – wichtig – Mitarbeiter*innen? Mitarbeitende wäre genauso genial daneben, aber das Amt ist ja für Umwelt zuständig, für sprachliche Korrektheit hat der Bund seine Genderdiskriminierungsbeauftragte. (…) Warum kein Wirtschaftsbundesamt? Das könnte dann vielleicht erklären, weshalb die Wirtschaft weiter absäuft, obwohl doch schon ein Bundeswirtschaftsministerium sich darum erfolgreich bemüht.“

Holger Appel, Redakteur für „Technik und Motor“, in der „FAS“ vom 19. Mai