Literaturarchiv: Ausstellung zu Franz Kafka eröffnet
MARBACH. Anläßlich des 100. Todestages des Schriftstellers Frank Kafka zeigt das Deutsche Literaturarchiv (DLA) Marbach die Ausstellung „Kafkas Echo“. Eröffnet wurde sie vergangenen Sonntag von Kulturstaatsministerin Claudia Roth und Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Der Botschafter der Tschechischen Republik in Berlin, Tomáš Kafka, dessen Vater der Übersetzer von Werken Franz Kafkas ins Tschechische war, hielt per Video ein Grußwort. Franz Kafka (1883–1924) gilt als bedeutendster Vertreter der Prager deutschen Literatur. Anspruch der Schau ist es, Kafka anhand von Originaldokumenten und mit bislang Ungezeigtem aus dem Archiv aus seiner Zeit heraus zu betrachten und zugleich in unsere Gegenwart hineinzuversetzen. Dabei wirft sie Schlaglichter auf Kafkas Herkunft und sein Leben im Prager Schmelztiegel, auf seine Lektüren und Verfahren, seine Wort- und Bildwelten. Präsentiert werden Manuskripte, Briefe, Fotos und Erinnerungsstücke von Kafka aus den Beständen des DLA, darunter „Der Prozeß“ und kleinere Erzählungen wie „Richard und Samuel“ und „Der Dorfschullehrer“. Die Handschriften und Lebenszeugnisse Kafkas werden konfrontiert mit Manuskripten, Briefen, Büchern und Dokumenten etwa von Ilse Aichinger, Hannah Arendt, Max Bense, Hans Blumenberg, Paul Celan, Peter Handke, Hermann Hesse, Siegfried Kracauer, W. G. Sebald und Martin Walser. Die Ausstellung läuft bis zum 26. Januar 2025. Sie ist täglich außer montags von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. (JF)
www.dla-marbach.de
Lübeck: Stiftung soll Altstadtkirchen retten
LÜBECK. In Lübeck soll eine Stiftung gegründet werden, um die fünf Altstadtkirchen der Hansestadt dauerhaft zu erhalten. Die Schirmherrschaft der Stiftung „7Türme+“ übernimmt Altbundespräsident Joachim Gauck. Das teilte der Evangelische Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg mit. Für dringend notwendige Sanierungsarbeiten an den Kirchen würden hohe Millionenbeträge gebraucht, erklärte die Lübecker Pröpstin Petra Kallies. Der Kirchenkreis habe mit seiner Kampagne „7 Türme will ich sehen“ bereits rund eine Million Euro Spenden gesammelt. Allein die Sanierung der Türme des Doms erfordere aber 23 Millionen Euro. Weitere 30 Millionen Euro würden für längst überfällige Baumaßnahmen in der Kirche St. Marien benötigt. Die evangelische Kirche könne die notwendigen Mittel nicht allein aufbringen. Hauptaufgabe von „7Türme+“ werde deshalb das Sammeln von öffentlichen Fördergeldern und privaten Spenden für Baumaßnahmen an den historischen Bauten sein. Der Kirchenkreis hoffe, daß die Stiftung noch in diesem Jahr die notwendige Anerkennung durch das Land Schleswig-Holstein erhalte. Die Landesregierung hat bereits angekündigt, selbst 250.000 Euro in die Stiftung einzubringen. Die fünf Altstadtkirchen Lübecks sind der Dom (erbaut 1173 bis 1247) und die Kirche St. Marien (1265 bis 1351) mit jeweils zwei Türmen sowie die Kirchen St. Petri (1170 erstmals erwähnt, Bau im 15. Jahrhundert abgeschlossen). St. Aegidien (1172 erstmals erwähnt, Bau im 15. Jahrhundert abgeschlossen) und St. Jakobi (1227 erstmals erwähnt, Bau im 14. Jahrhundert abgeschlossen). (idea)
www.kirche-ll.de