Eine geheimnisvolle Frau (Jeanne Moreau) taucht abends bei der Verlobungsfeier von Monsieur Bliss (Claude Rich) auf und bittet ihn unter einem Vorwand auf den Balkon. Sie veranlaßt ihn auf die Brüstung zu klettern, und während sie ihn in die Tiefe stürzt, verrät sie ihm ihren Namen: Julie Kohler. Wenige Tage später verfolgt sie den schüchternen Monsieur Coral (Michel Bouquet) und bringt ihn dazu, mit ihr ein Konzert zu besuchen. Anschließend lädt er die Unbekannte für den nächsten Tag zu sich nach Hause ein. Sie erscheint mit einer Flasche vergiftetem Wein, an dem Coral stirbt. Während er mit dem Tod ringt, erklärt sie ihm, daß sie sich schon vor Jahren einmal getroffen haben. Sterbend erkennt Coral sie als „die Braut“.
Szenenwechsel: „Die Braut“ schleicht sich in das Haus des prominenten Politikers Clément Morane (Michael Londsdale) und lockt ihn in eine enge Kammer, die sie mit Klebestreifen luftdicht verschließt. Während er erstickt, offenbart sie ihm ihren Namen.
Rückblende: Fünf Junggesellen spielen Karten und trinken dabei. Mit einem Jagdgewehr zielen sie auf die Uhr der gegenüberliegenden Kirche, während ein frisch getrautes Brautpaar gerade heraustritt. Plötzlich löst sich versehentlich ein Schuß und trifft den Bräutigam tödlich. Schockiert von dem Ausgang ihres kindischen Spiels flüchten die Männer.
Als Julie ihren nächsten Kandidaten, den Schrotthändler Delvaux (Daniel Boulanger) erschießen will, wird dieser zuvor von der Polizei wegen Betrugs festgenommen. Sie widmet sich nun dem Maler Fergus (Charles Denner). Für ein Bild der Göttin Diana sitzt sie Modell und tötet ihn dann mit einem Pfeil. Tiefschwarz gekleidet erscheint sie auf seinem Begräbnis, wo sie ein Freund von Monsieur Bliss erkennt. Vor Gericht gesteht sie ihre Taten, erklärt jedoch nicht ihr Motiv. Im Gefängnis arbeitet sie in der Küche. Dort trifft sie auf Delvaux …
In François Truffauts Melodram „Die Braut trug schwarz“ („La mariée était en noir“, 1968) nach dem gleichnamigen Roman von Cornell Woolrich geht es um die klassischen Genre-Topoi Liebe, Rache, Schuld und Tod. Die Handlung erinnert an Quentin Tarantinos „Kill Bill“, der jedoch behauptete, Truffauts Film nie gesehen zu haben. Truffaut selbst gestand, daß er „Die Braut trug schwarz“ auch nicht möge, und die Kritiker, die ihn eher ungnädig aufnahmen, recht hätten.
DVD: Die Braut trug schwarz. Plaion Pictures 2024, Laufzeit 103 Minuten