© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/24 / 17. Mai 2024

Meldungen

„Keine Aufgabe der EZB, Energiewende zu fördern“

WIEN. Die Österreichische Notenbank (OeNB) hat die EZB vor einer übereilten Zinswende gewarnt. „Ich sehe überhaupt keinen Anlaß, daß wir die Leitzinsen zu schnell zu stark senken. Wir müssen jeden Schritt von den aktuell verfügbaren Daten abhängig machen. Im September und Dezember werden uns viele neue Daten und Prognosen vorliegen. Im Juli hingegen kaum“, erklärte OeNB-Gouverneur Robert Holzmann im Handelsblatt. „Die Aufgabe einer Zentralbank ist Preisstabilität. Andere Ziele kann sie einbeziehen, sofern ihr Mandat davon nicht berührt wird.“ Es sei nicht Aufgabe der EZB, die Energiewende zu begünstigen: „Dafür gibt es direkte Instrumente wie einen CO₂-Preis und Steuern“, so der frühere Weltbank-Direktor. Allerdings agiere die EZB nicht im luftleeren Raum: Die US-Zentralbank Fed sei „im übertragenen Sinn der Gorilla im Raum“, so Holzmann. „Mit der Zinspolitik in den beiden wichtigsten Währungsräumen der Welt sind große Kapitalströme verbunden“, und seit seiner Einführung „schwankte der Euro zwischen 0,80 Dollar und 1,60 Dollar“. Die Wirtschaftsaussichten in Amerika seien derzeit viel besser als in der Eurozone, denn die „USA fahren aktuell ein Haushaltsdefizit von sieben Prozent, das wird die Nachfrage weiter beleben“, so der OeNB-Chef. (fis)

 www.oenb.at/Geldpolitik




Wirtschaft auf Arbeitskraft von Müttern angewiesen

KÖLN. Väter verbringen zunehmend mehr Zeit mit Kochen, Waschen, Putzen und Kinderbetreuung. 2021 hätten sie 4,7 Stunden täglich ihre Kinder unter sechs Jahren betreut, 2001 seien es nur 2,8 Stunden gewesen. 85 Prozent der Väter gaben 2021 an, täglich bis zu zwei Stunden Hausarbeit zu erledigen, nur 7,5 Prozent hätten überhaupt nicht im Haushalt geholfen. 2001 seien es 61 Prozent bzw. 34 Prozent gewesen. Das ergab eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Dieses Engagement erleichtere Müttern den Wiedereinstieg in den Beruf, aber es fehlten 340.000 Kindergartenplätze: „Da die geburtenstarken Babyboomer aus dem Erwerbsleben ausscheiden, wird Deutschland in den kommenden Jahren verstärkt auf die Arbeitskraft von Müttern angewiesen sein, um Wachstum und Wohlstand zu sichern“, mahnte Wido Geis-Thöne, IW-Senior Economist für Familienpolitik und Migrationsfragen. Das Angebot an Betreuungsplätze müsse daher deutlich erweitert werden. (fis)

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