© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 21/24 / 17. Mai 2024

Die britische Kriegswirtschaft im Zweiten Weltkrieg

Premierminister Winston Churchill mußte 1940 unter hohem Zeitdruck eine Kriegswirtschaft aufbauen. Die dezentrale, über Knappheitspreise gesteuerte Marktwirtschaft Großbritanniens wandelte sein Kabinett in eine zentral gelenkte Planwirtschaft – aber unter Fortbestand privater Firmen. Unternehmensführer wurden zur Planung und Lenkung in die Ministerien berufen. Die Aufrüstung und die Nahrungsmittelversorgung verlangten eine Vorrangstellung in der Produktion. Die Arbeitskräfte wurden nach diesen Prioritäten umverteilt, die Armee auf zwei Millionen Mann begrenzt. 1944 umfaßte die Kriegsgüterproduktion die Hälfte des Bruttonationaleinkommens. Zugleich sank die Konsumgüterproduktion um 21 Prozent unter das Vorkriegsniveau. Importe aus den Kolonien und den USA halfen kurzfristig, die inländische Ressourcenbasis auszubauen, führten aber zu Zahlungsbilanzproblemen. Nur durch die Rationierung knapper Konsumgüter wurde die Versorgung gleichmäßig sichergestellt und eine breite Akzeptanz der Entbehrungen bei hohem Widerstandswillen erreicht. (my)


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