Insa-Umfrage: Familie gibt am meisten Halt
WIESBADEN. Die meisten Menschen in Deutschland würden sich in Krisenzeiten am ehesten an die eigene Familie wenden. Etwa 60 Prozent gaben in einer Umfrage des Meinungaforschungsinstituts Insa an, im Notfall auf die Verwandtschaft zu setzen. Erst dahinter landen persönliche Freunde mit 39 Prozent, öffentliche Beratungsstellen mit 16 Prozent, soziale Einrichtungen mit zwölf Prozent sowie Kirchen und Arbeitgeber mit jeweils sechs Prozent. Auch in sozialen Belangen werden Familien als wichtig wahrgenommen. So beschrieben sich deutlich mehr kinderlose Personen als „einsam“, 41 Prozent, gegenüber Personen, die Nachwuchs haben. Hier sind es lediglich 32 Prozent. Eine deutliche Mehrheit von 86 Prozent betrachten es als wünschenswert, wenn Kinder mit einer Mutter und einem Vater in einem gemeinsamen Haushalt aufwachsen. Von der Politik fühlt sich eine Mehrheit der Befragten in dieser Hinsicht offenbar eher im Stich gelassen: 56 Prozent beklagen eine fehlende Anerkennung der Familie von seiten der Politik. (lb)
Ärztetag warnt vor Pubertätsblockern
MAINZ. Die Bundesärztekammer hat auf dem diesjährigen Ärztetag in Mainz gefordert, daß sogenannte Pubertätsblocker nur noch „im Rahmen kontrollierter wissenschaftlicher Studien und unter Hinzuziehen eines multidisziplinären Teams sowie einer klinischen Ethikkommission“ eingesetzt werden sollen. Der entsprechende Antrag wurde mit 120 zu 47 Stimmen angenommen. Bei Pubertätsblockern handele es sich um „irreversible Eingriffe in dem menschlichen Körper“ bei „gesunden Minderjährigen“, die dafür „kein informiertes Einverständnis geben können“. Zudem schlössen sich einem solchen Eingriff „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ weitere Maßnahmen an, wie „die Amputation von Brust oder Penis“, die den „Verlust der Fortpflanzungsfähigkeit“ und die „Verminderung der sexuellen Erlebensfähigkeit“ zur Folge hätten. Das von der Ampel-Regierung beschlossene Selbstbestimmungsgesetz solle zudem so geändert werden, daß unter 18jährige ihren Geschlechtseintrag nicht mehr ohne vorherige kinder- oder jugendpsychiatrische Diagnose ändern können. Die Deutsche Gesellschaft für Trans- und Intergeschlechtlichkeit kritisierte die Beschlüsse. Die Forderungen seien „unnötig“ und würden „der Politik rechtskonservativer Regierungen“ folgen, sagte die Sprecherin Jenny Wilken. Die Äußerungen der Kammer seien „politisch motiviert und fachlich irreführend“. Bislang dürfen Ärzte das Medikament Minderjährigen verschreiben, wenn das Einverständnis von Erziehungsberechtigten vorliegt. Es verhindert bei Kindern das Einsetzen der Periode oder des Stimmbruchs und soll somit Kindern, die eine Trans-Identität angenommen haben, ermöglichen, ihr Äußeres zu einem späteren Zeitpunkt besser ihrem Wunsch-Geschlecht anpassen zu können. Die Medikamente können schwere Nebenwirkungen wie Unfruchtbarkeit, Knochenschwund und ein erhöhtes Krebsrisiko hervorrufen. (lb)
Kommentar Seite 2