54 Prozent der Autobahnen sind sanierungsbedürftig
BERLIN. Im April konnte Staatssekretär Oliver Luksic (FDP) die Anfrage der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht (Gruppe BSW) zum Zustand des Bundesstraßen- und Bahnnetzes „in der zur Verfügung stehenden Zeit“ nicht beantworten (Drucksache 20/11038). Nun liegen die Zahlen vor: 7.112 der 13.172 Kilometer an Bundesautobahnen (54 Prozent) würden laut Zustandserfassung 2021/22 als „sanierungsbedürftig“ eingestuft. Damit sei der Reparaturbedarf gegenüber 2017/18 (5.797 Kilometer) um 1.315 Kilometer (23 Prozent) gestiegen, teilte das Bundesverkehrsministerium mit. Zudem würden 8.000 Autobahnbrücken als sanierungsbedürftig eingestuft. Der Umfang der zu sanierenden Bahnstrecken stieg von 17.529 (2021) auf 17.636 Kilometer (2023). Die Zahl der Bahnbrücken, die durch einen Neubau ersetzt werden müßten, habe sich in diesem Zeitraum von 1.089 auf 1.160 erhöht. „Das Sanierungstempo reicht nicht aus, um den Verfall zu stoppen“, erklärte Wagenknecht dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Hauptschuld für die heruntergewirtschaftete Infrastruktur trage aber die Union, die bis 2021 den Verkehrsminister gestellt habe. (fis)
www.bundestag.de/services
Kritische Informationsseite zur „Ernährungswende“
LANDSBERG. Die Freien Bauern haben angesichts der von der Politik und Großkonzernen geplanten „Ernährungswende“ eine neue Informationsseite über die Verdrängung von Milch, Fleisch und Eiern aus der Ernährung freigeschaltet. „Sie gaukeln uns vor, bäuerliche Tierhaltung sei von gestern, würde Hunger, Klimastreß und Tierleid verursachen – und wollen uns ihr Ekelpaket als nachhaltiges Essen der Zukunft verkaufen“, erklärte Frieda Salzwedel von der Interessenvertretung der bäuerlichen Familienbetriebe. Die Vorteile alternativer Proteinquellen seien nur konstruiert: „Pflanzliche Würste, die nur mit Farbstoffen und Geschmacksverstärkern genießbar sind, tierische Stammzellen, die endlos wuchern wie bei einer Krebserkrankung, Käfer und Maden, deretwegen man früher ein Restaurant geschlossen hätte – das finde ich alles so eklig, daß ich es für keinen guten Zweck der Welt essen würde“, so die 25jährige Landwirtin, die in der Ostprignitz einen Rinderhof bewirtschaftet. (fis)
www.ekelpaket.de
Waldbürger-Initiative Teil eines rechten Netzwerkes?
ERFURT. Die 2023 gegründete Thüringer Waldbürger-Initiative engagiert sich für die „Wiederherstellung von natürlichem Wald“ und den „Aufbau eines stabilen Ökosystems“, um „das Grüne Herz Deutschlands zu erhalten“. Sie unternimmt dazu ehrenamtlich Baumpflanzeinsätze und Müllsammelaktionen. Da die Initiative aber Windräder im Wald vehement ablehnt, wurde sie im Sender MDR nun scharf kritisiert: Sie nehme nicht nur an Veranstaltungen des Anti-Windkraft-Vereins „Vernunftkraft“ teil, sondern sei „Teil eines Netzwerkes, welches sich aus dem rechtsoffenen Pandemieleugnungs-Spektrum der vergangenen Jahre entwickelte und Anknüpfungspunkte zu Reichsbürgern und AfD aufweist“, erklärte Felix Steiner, Sprecher der Mobilen Beratung für Demokratie und gegen Rechtsextremismus. (fis)
www.waldbürger-initiative.de
Erkenntnis
„Es ist nicht sinnvoll, in Afrika Energie zu produzieren, sie in einem verlustbehafteten Prozeß in chemische Energie umzuwandeln, mit Lkws und Schiffen rund um den Globus zu bringen, in Tankstellen einzufüllen und am Ende solche E-Fuels mit einem Wirkungsgrad von gerade mal 30 Prozent in einem Verbrennungsmotor zu nutzen.“
Martin Sander, Maschinenbau-Ingenieur und Geschäftsführer der Kölner Ford-Werke