© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/24 / 03. Mai 2024

Meldungen

Weniger Geld für Bayreuther Festspiele 

BAYREUTH. Der Förderverein der Bayreuther Festspiele will seine Anteile an der Festspiel-GmbH stark reduzieren: von bisher 29 auf künftig 15 Prozent. Das hat die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth vergangenen Samstag in einer Sitzung ihres Kuratoriums in Berlin beschlossen, wie der wiedergewählte Vorsitzende des Vereins, Georg von Waldenfels, der Deutschen Presse-Agentur im Anschluß daran sagte. Nach deren Berechnungen fehlen den Festspielen künftig also mehr als 1,5 Millionen Euro von den Mäzenen – Geld, das die übrigen Gesellschafter nun ausgleichen müßten. Die beiden anderen großen Bayreuth-Geldgeber sind der Freistaat Bayern und der Bund mit jeweils 29 Prozent Gesellschafteranteilen. Laut dem bayerischen Kunstminister Markus Blume (CSU) will der Freistaat die Hälfte der Einbußen auffangen. Für den Bund erklärte ein Sprecher von Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), mehr Geld sei abhängig von strukturellen Reformen und einer Ausrichtung auf ein „insgesamt breiteres wie auch internationales Publikum“. Die 1949 auf Initiative von Richard Wagners Enkeln Wieland und Wolfgang gegründete gemeinnützige Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e.V. hat seither nach eigenen Angaben etwa 140 Millionen Euro zum Festspielbetrieb beigetragen. Die diesjährigen Festpiele finden vom 24. Juli bis zum 28. August statt. Restkarten sind online noch verfügbar. (tha)

 www.bayreuther-festspiele.de

 https://freunde-bayreuth.org





Literaturpreis für Genozid-Roman 

DÜSSELDORF. Für ihren dokumentarischen Roman „Vierundsiebzig“ (Rowohlt), in dem es um den Völkermord an den Jesiden durch den Islamischen Staat geht, erhält die Autorin Ronya Othmann den mit 20.000 Euro dotierten Düsseldorfer Literaturpreis. Mit dem Buch geht die 1993 in München geborene und heute in Leipzig lebende Tochter einer deutschen Mutter und eines aus Nordsyrien stammenden kurdisch jesidischen Vaters ihrer eigenen Herkunftsgeschichte nach und rekonstruiert den Hergang des Genozids im Sindschar-Gebirge. Damit habe sie der Kultur der Jesiden, die nicht auf Schrift gründe, „ein einzigartiges literarisches Dokument geschenkt“, sagte der Literaturkritiker Tobias Lehmkuhl, Mitglied der Jury. „Im Bewußtsein einer jahrhundertelangen Geschichte der Verfolgung verschränkt Othmann die Identitätssuche der Erzählerin mit historischen Berichten, zeitgenössischen Zeugnissen und intensiven Beschreibungen jener Landschaft, die für das kleine Volk der Jesiden Heimat bedeutet.“ Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung nannte den Roman einen „Meilenstein der literarischen Genozidforschung“. Der Düsseldorfer Literaturpreis wird seit 2002 von der Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf vergeben. (tha)

 www.literaturstadtduesseldorf.de





Podcast und Doku-Serie „Wir Weltmeister 2014“ 

HAMBURG. Mit einem Podcast und der vierteilige Dokuserie „Wir Weltmeister. Abenteuer Fußball-WM 2014“ läßt der  Norddeutsche Rundfunk den letzten großen Triumph in der deutschen Fußballgeschichte noch einmal lebendig werden. Ab dem 7. Mai gibt es den sechsteiligen Podcast in der ARD-Audiothek, die Doku-Serie ist ab dem 22. Mai in der Mediathek abrufbar. (JF)