© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 19/24 / 03. Mai 2024

Zitate

„Die Neigung der europäischen extremen Rechten, die Nationen, die sie angeblich verteidigen, zu verraten und sich in den Dienst fremder Tyranneien zu stellen, ist eine der wenigen Konstanten in der Geschichte.“

Raphaël Glucksmann, EU-Abgeordneter und Vorsitzender der grünlinken französischen Partei Place Publique (PP), auf X am 23. April




„Der in Deutschland verbotene Pro-Palästina-Slogan ‘Vom Fluß bis zum Meer’ zum Beispiel ist in den USA erlaubt. Dort herrscht ein viel weiter reichendes Ideal von Meinungsfreiheit als in Europa – aus einem libertären Verständnis heraus, daß nicht der Staat oder Gerichte über Wahrheiten entscheiden, sondern der Wettbewerb der Argumente.“

Annett Meiritz, US-Korrespondentin in Wa­shington, im „Handelsblatt“ am 26. April




„Linke lieben Minderheiten. Sie lieben es, ihre Weltanschauung dadurch bestärkt zu sehen, daß es Menschen gibt, die aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit Nachteile erleiden. Daran kann, laut linker ‘Logik’ nur das kapitalistische, rechte, faschistische, weiße etc. System schuld sein. Doch was passiert, wenn diese fetischisierten Minderheiten dem linken Fiebertraum widersprechen? Was passiert, wenn wir Minderheiten den rechten Bias der Realität bemerken und uns sogar gegen Links wenden? Ganz einfach: Diese Linken nennen uns Token, Onkel Tom, Kapos oder Pick-Me-Girls. (…) Jedes Volk beinhaltet sowohl Rechte als auch Linke – sogar unpolitische Menschen. Das ist auch gut so, nur so kann der Marktplatz der Ideen gedeihen und ein gesunder Diskurs angeregt werden.“

Amir Makatov, Mitglied des Jüdischen Forums für Demokratie und gegen Antisemitismus, auf „Nius.de“ 28. April




„Wenn man sich die Gesamtbilanz der deutschen Kernenergie anschaut, ist sie nämlich eigentlich eine der schadensärmsten Industrien, die wir je hatten – vergleichen Sie nur mal mit der Opferbilanz der Kohleverstromung und des Kohlebergbaus. Auch haben die deutschen AKW überaus günstig Strom produziert. Und sie sind eine Klimaschutztechnologie. Die letzten 6 deutschen AKW, die unter der Ampel vom Netz genommen wurden, produzierten im Jahr so viel Strom wie die Hälfte unserer Windindustrie, und das in Form von wertvoller gesicherter Leistung – und mit einer Emissionsbilanz, die unter jener der Photovoltaik liegt.“

Anna Veronika Wendland, Historikerin und Kernkraftexpertin, im „Cicero“-Interview am 28. April




„Bereits im Februar hatte Roth in einem Zeitungsbeitrag verkündet, daß Deutschland eine neue Erinnerungspolitik brauche. Dem Papier zufolge kann diese „ihre zukunftsgestaltende Kraft nur entfalten, wenn sie nicht nur als Mahnung, sondern als gesellschaftlicher Gestaltungsauftrag verstanden wird.“ Ein zeitgemäßes Erinnerungskonzept müsse daher auch den Kampf um die Demokratie in Deutschland in den Blick nehmen. (…) Hinter diesen Forderungen, so ist dem Papier zu entnehmen, verbergen sich gleich mehrere Paradigmenwechsel: Erstmals erhebt ein Mitglied der Bundesregierung den Anspruch zu entscheiden, woran in Deutschland erinnert werden soll. Dies steht im schroffen Gegensatz zur Kompetenzverteilung im Grundgesetz, nach der Gedenkstätten Ländersache sind. “

Hubertus Knabe, Historiker und ehemaliger Leiter der Stasi-Gedenkstätte Hohenschönhausen, in der „Welt“ am 29. April