Zu: „TV-Duell Höcke-Voigt / Am Nullpunkt“ von Dieter Stein, JF 17/24
Kontraproduktive Kampagnen
Wenn man die AfD bekämpfen und verhindern will, sollte man nicht so viel ungewollte Werbung für sie machen. Fast täglich finden sich Berichte in der Zeitung: über Demonstrationen gegen ihre Parteitage, Verweigerung von Tagungsstätten, Stellungnahmen der Kirchen und Politikern, immer warnend, welche Gefahren von dieser Partei drohten, welch geistiger Brandstifter sie sei. Wie kontraproduktiv! Denn dadurch werden die einen überhaupt erst aufmerksam auf die AfD und finden womöglich, daß sie von dieser Partei am besten vertreten werden. Und die anderen, die bereits mit der Wahl der AfD liebäugeln, sagen sich aufgrund der ständigen Beschimpfungen als Hinterwäldler oder Nazis nur noch: „Jetzt erst recht! In der Wahlkabine schaut mir keiner über die Schulter.“
Selbstzerstörerisch im Sinne der Spaltung wirkt hier der Naturschutzbund Nabu, der sich mit dem Motto „Kein Blattbreit den Rechten!“ von der AfD distanziert. Im Kreis der Natur- und Umweltbewußten gibt es aber auch „solche“. Der Naturschutz ist ein genuin konservatives Anliegen und wird auch von jenen getragen, denen das Wort „Heimat“ noch ein wertvoller Begriff ist. Will der Nabu, daß die von ihm verdammten „Rechten“ aus dem Verein austreten? Dasselbe gilt für die Kirchen, wenn sie erklären, daß die AfD für Christen unwählbar sei. Wollen die Kirchen wirklich, daß noch mehr Menschen aus ihr austreten?
Eberhard Münch, Eberbach am Neckar
Zu: „Wir brauchen Asylzentren“ von Richard Sulik, JF 17/24
Leider völlig unrealistisch
So sinnfällig die Meinung von Herrn Sulik auch sein mag: sie ist leider völlig unrealistisch. Denn sein Vorschlag würde eine inzwischen ins Riesenhafte gewachsene „Asyl- und Antiabschiebe-Industrie“ sowie die zahlreichen „Migration Shuttle“ im Mittelmeer brotlos und überflüssig machen. Wohin mit all den aus Steuermitteln bezahlten „Menschenfreunden“? Welch unheimlicher Gedanke, sie würden stattdessen zur „Demokratierettung“ eingesetzt, einem Tätigkeitsfeld, das schon jetzt enormes Personal bindet.
Ulrich Möllinghoff, Alfter/Bonn
Zu: „Leben relativieren“ von Sandro Serafin, JF 17/24
Zeugnis antichristlichen Zeitgeists
Als Christ, der schon vor 30 Jahren aus der evangelischen Kirche ausgetreten ist, betrachte ich den Kommissionsbericht als Zeugnis des antichristlichen Zeitgeists. Dem Tod näher als dem Leben. Als wäre der Mensch im Bauch einer Mutter ein lebloses Objekt, ohne Anspruch auf das Leben außerhalb des Mutterleibes. Gott läßt sich nicht spotten. Er hat dem Menschen einen freien Willen gegeben, aber mit der Verantwortung vor Gott. Jeder Mensch wird sich für sein Handeln verantworten müssen, spätestens vor dem Jüngsten Gericht. Das ist für mich ein großer Trost, da hier auf Erden Gerechtigkeit selten vollzogen wird. Je mehr sich die Gesellschaft von den christlichen Werten verabschiedet, desto mehr nimmt die Ungerechtigkeit und das Leid der Menschen zu. Denn jedes Volk hat auch die Regierung die es verdient beziehungsweise gewählt hat.
Jens Reinhardt, Hörden/Harz
Am Lebensrecht herumdoktern
Eine Regierung, die sich mit Schlagwörtern wie „Fortschritt, Zeitenwende und feministische Politik“ etikettiert, sollte eher ein Kinder-Begünstigungsprogramm starten, als am Lebensrecht Ungeborener herumzudoktern und eine faule Liberalisierung ohne Beratungspflicht anzupeilen. Mittlerweile genießen freilaufende Wölfe mehr Fürsorge und Lebensschutz als das ungeborene Leben.
Gerade die geltende Rechtslage will mit der Beratungspflicht dafür sorgen, daß Frauen bei einer ungewollten Schwangerschaft möglichst eigenständig und nicht auf Druck von außen sowie gesellschaftlichen Zwängen vorschnell die Leibesfrucht töten lassen. Zeigt doch die Erfahrung, daß Frauen später nicht selten an erheblichen psychischen und physischen Störungen leiden, wenn sie eine kurzsichtige Entscheidung getroffen haben. So manche sozial bedingte Abtreibung wäre hinfällig, wenn unser Staat eine Willkommenskultur für Kinder pflegen würde, indem er zum Beispiel schon bei der Geburt eines Kindes eine Art Grundsicherung von 1.000 Euro oder mehr zur Verfügung stellte. Stattdessen hat die Ampelregierung Geld für eine im Eigeninteresse arbeitende Kommission.
Es ist bedenklich, wenn aufgrund sozialer Belastungen wie fehlender Wohnräume, schulischer Betreuung und gesunder Ernährung nicht selten Kinderwünsche verdrängt und immer noch allzu viele Ungeborene (offiziell circa 100.000 im Jahr) getötet werden! Wo ist hier eine Art Kindergrundsicherung? Deutschland gehört schon seit Jahren zu den kinderärmsten Ländern der Welt. Die so selbst produzierten Probleme in der Renten- und Facharbeiterkrise sind weitgehend hausgemacht. Da Kinder eine zeitintensive Zuwendung brauchen, verhindern sie schnelle steile Karrieren für Männer wie Frauen und verursachen Kosten. So geben in der Politik zunehmend kinderlose Personen den Ton an. Ihnen liegen offensichtlich diverse Lebensformen mehr am Herzen als eine kinderfreundliche Familienpolitik. Wo bleibt hier eine höchst notwendige Zeitenwende?
Simon Kirschner, Gaimersheim
Zu: „Kindergrund macht Ampel wund“ von Paul Rosen, JF 16/24
Fragwürdige Beamtenzahl
Familienministerin Lisa Paus benötigt 5.000 zusätzliche Stellen für die Auszahlung der Kindergrundsicherung. Als ein Mensch von geringem Verstand frage ich mich: Wenn diese Zahlungen nur noch durch eine Behörde erfolgen soll, statt wie bisher durch mehrere, dann braucht man doch weniger Beamte, und nicht mehr, oder?
Frank Hrebabetzky, Kronach
Zu: „Wettlauf zum Halbmond“ von André Kruschke, JF 16/24
Akademischer Albtraum
Dem Verfasser sei Dank, daß er sich einmal den Wokeismus nicht nur als alberne, sondern höchst gefährliche, staatszerstörende Ideologie vorgenommen hat. Es ist unglaublich, daß unsere Politiker – aber auch Akademiker – gedankenlos sich dieses Gedankengut, diesen ideologischen Zeitgeist zu eigen machen. Vor allem die letzten Absätze dieses Artikels – die Kirchen betreffend – mit dem unsäglichen Toleranzgehabe und Anbiederung unserer Kirchenfürsten an andere Religionen und dem Zeitgeist spaltet doch sichtbar die Gesellschaft, entwertet unser Christentum und letztlich unser Staatsgefüge durch Hang zur Gleichmacherei. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät zur Erkenntnis und zu einem vernünftigen Weg zu kommen.
Helmut Klose, Niedernhausen
Zu JF-Intern: „Halbmarathon“ von Martina Meckelein, JF 16/24
Nicht nur dabeigewesen
Glückwunsch, und ein großes Lob an Dieter Stein und Steven Kruse zum erfolgreich absolvierten Halbmarathon in Berlin. Ganz im Sinne der JF ist man eben nicht einfach nur dabeigewesen, sondern hat auch ein durchaus beachtliches Ergebnis abgeliefert. Es wäre mir eine Ehre, im nächsten Jahr mitzulaufen.
René Langner, Markkleeberg
Zur Haltungsnote: „Nein danke“ von Gil Barkei, JF 16/24
Eingeschränkte Narrenfreiheit
Sind es die „Richtigen“, wie Pfarrer Martin Michaelis, Martin Sellner oder AfD-Politiker Petr Bystron, haben Journalisten, die für den Zwangsfunk arbeiten, absolute Narrenfreiheit, die der im „Schwarzen Kanal“ des DDR-TV in nichts nachsteht.
Carsten Zöllner, Berlin
Zum Schwerpunktthema: „Kind auf Bestellung“ & zur Karikatur „Zweiter Frühling für Mauerspechte“, JF 14/24
Homunkulus mit vier Müttern
Die Karikatur bringt unübertrefflich auf den Punkt, welche Analogie mir schon eine Weile im Kopf schwebte: Der antifaschistische Schutzwall 2.0, umbenannt in Brandmauer – beide mit Mauerspechten. Viel unheimlicher ist dagegen das andere Thema: Birgit Kelle führt Sachverhalte aus, die mir bisher in Umfang und Konsequenz nicht gegenwärtig waren. Die literarische Vorstellung eines Homunkulus gibt es ja schon länger, aber die post-ethische Realität ist abgründig. Der Begriff Leihmutter hört sich so harmlos und verschleiernd an. Der Leser kann auch leicht die Angabe für einen Druckfehler halten, wenn von drei – nicht zwei – beteiligten Frauen die Rede ist. Die dritte Frau hat als Eispenderin ja gar nichts geliehen, sondern verkauft. Und die nicht gerade leicht entzifferbare Konstellation mit vier Frauen – alle als „Mütter“ – macht die gesellschaftliche Dekonstruktion komplett! Übrigens bekommt das Wort Kinderwunsch eine ganz neue Bedeutung durch die Selektionsmechanismen. Wie aus einem Variantenkatalog für Autos können viele Wünsche zur Ausprägung eines Kindes gewählt werden. Von Samen-„Spendern“ wird nicht gesprochen, aber die können die gesundheitlichen Folgekosten der geschädigten Frauen mittragen über ihre Krankenkassenbeiträge. Aufpassen müssen sie, daß sie nicht wegen ihrer Spende zu Unterhaltszahlungen herangezogen werden.
Erschreckend dann die – beischlaffreien – medizinischen „Produktionsabläufe“, denen die „zuliefernden“ Frauen unterworfen werden, alles im Namen der weiblichen Selbstbestimmung. Deutschland ist ja schließlich eine Industriegesellschaft. Der „krönende“ Abschluß ist dann die Überlassung gekaufter Kinder in die „Obhut“ von Vater Staat. Die neuen Reproduktionstechniken zu vermitteln wäre wohl auch gut im Rahmen der frühsexuellen Erziehung in Kitas einzubetten. Wenn dann ständig erschallt, alles solle „Bio“ sein wegen des Tierwohls, müßte das eigentlich Weckruf an alle sein, daß Ethik, Moral, Menschlichkeit, Verantwortung, Weltenrettung usw. nur Worthülsen aus dem woken Orwellschen Wahrheitsministerium sind.
Lutz Vogt, Herzogenrath
Zur Meldung: Zahl der Kirchenasyle deutlich angestiegen“, JF 14/24
Selbstherrliche amtskirchliche Anmaßung
Kirchenasyl untergräbt das Gewaltmonopol des Staates und ist daher verfassungswidrig. Wo bleibt da der bei anderer Gelegenheit so eifrige Verfassungsschutz? Diese selbstherrliche amtskirchliche Anmaßung zeugt zudem von mangelnder Rechtstreue sowie von Undank gegenüber dem Staat, der beiden Kirchen sogar ihre Kardinals- und Bischofsgehälter bis hinunter zu den Domkapitularen etc. aufgrund antiquierter Staatskirchenverträge zahlt. Diese hätten nach dem Willen unseres Grundgesetzes längst abgelöst werden sollen. Dieses fortgesetzte verfassungsfeindliche Fehlverhalten könnte eigentlich eine ablösungsfreie außerordentliche Kündigung der Verträge begründen. Entgegen anderslautenden Behauptungen gibt es nicht einmal eine kirchliche Tradition für Kirchenasyl. Weder der Codex Juris Canonici als katholisches Regelwerk noch sein evangelisch-lutherisches Pendant, die Confessio Augustana, sehen dieses vor. In der Nazi-Diktatur hingegen wäre Kirchenasyl dringend vonnöten gewesen, zum Beispiel für Pfarrer Dierich Bonhoeffer oder den Jesuitenpater Alfred Delp. Aber dazu waren die angepaßten Amtskirchen zu feige. In unserem demokratisch verfaßten Rechtsstaat hingegen besteht für Kirchenasyl auch moralisch kein Bedarf, da alle denkbaren humanitären Erwägungen bereits in den Asylgesetzen „eingepreist“ sind. Darüber hinaus stehen noch gerichtliche Kontrolle sowie Petitionen bis hin zu den Härtefallkommissionen zur Verfügung.
Manfred Schmidt, Baldham
Zu: „Die erbarmungslosen Experten“ von Jörg Fischer, JF 13/24
Ahnungslose Exegeten
Unerwähnt bleibt hier das Totschlagargument, mit dem seit 2013 alle Kritiker der vermeintlichen Klimarettung eingeschüchtert werden: die Behauptung, 97 Prozent aller Wissenschaftler teilten die These vom menschengemachten Klimawandel. Ohne dieses wirkmächtige Narrativ wäre die „Stellungnahme Klimagerechtigkeit“ kaum denkbar. Doch die Zahl entspricht mitnichten der Wirklichkeit. Widerlegt wird diese Mär detailliert im Buch „Unerwünschte Wahrheiten: Was Sie über den Klimawandel wissen sollten“ von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning. Demnach berücksichtigte der australische Psychologe John Cook von den knapp 12.000 klimawissenschaftlichen Artikeln aus den Jahren 1991 bis 2011 (unterteilt in acht Kategorien) nur jene, die „den Anteil der menschengemachten Erwärmung mit mehr als 50 Prozent ansetzten“, also insgesamt 190 Arbeiten beziehungsweise 1,6 Prozent, sowie die nächste Kategorie mit jenen, „die den menschlichen Einfluß ohne Quantifizierung bejahen“, was weiteren 3.896 Arbeiten respektive 32,6 Prozent entspricht. Alle anderen Artikel, die sich diesbezüglich nicht festlegten (knapp 8.000) wurden nicht berücksichtigt. So verblieben nur noch 78 Arbeiten, „die die These einer menschengemachten Erwärmung ablehnten, und so entstand der Mythos von den 97 Prozent der Wissenschaftler, die den Menschen als Hauptursache der globalen Erwärmung einstufen“.
Gerd Rudolf Petersen, Hamburg