Sabatina James beklagt „Entchristianisierung“
WÜRZBURG. Die Menschenrechtsaktivistin und Publizistin Sabatina James beklagt eine voranschreitende Entchristianisierung in Deutschland und Europa. Sie äußerte sich in der neuen Podcast-Serie „Erfahrungen einer Konvertitin“ der in Würzburg ansässigen katholischen Wochenzeitung Die Tagespost. Die 41jährige begründete diese Entwicklung gegenüber der Journalistin Esther von Krosigk zum einen mit der Einwanderung von Muslimen. Der radikale Islam, den die Europäer 1.300 Jahre lang erfolgreich abgewehrt hätten, habe so Heimat im europäischen Westen gefunden. Die Europäer müßten sich bewußt machen und erkennen, was sie mit dem Verschwinden des Christentums verlieren würden. So sei die freie Meinungsäußerung nur durch die christliche Prägung Europas möglich geworden. Die Publizistin wies in diesem Zusammenhang darauf hin, daß es die freie Meinungsäußerung und auch die offene Kritik an System und Religion in islamischen Staaten nicht gebe. Einen weiteren Grund für die Entchristianisierung sieht James in der westlichen Kirche. So seien selbst die Geistlichen, die den christlichen Glauben lehren und vertreten sollten, mancherorts schlecht informiert oder teilweise ungenau in der Weitergabe von Glaubensinhalten. Dies sei ebenfalls ein Faktor für den zunehmenden Verlust des Christentums in Europa. Sabatina James kam als Zehnjährige aus Pakistan nach Österreich. Ihr Vater wollte sie mit einem Cousin verheiraten, der sie wiederholt sexuell mißbrauchte. Sie tauchte unter und ließ sich 2001 katholisch taufen. 2006 gründete sie den Verein Sabatina e. V. Dieser setzt sich für Mädchen und Frauen ein, die zwangsverheiratet werden sollen, sowie für verfolgte Christen. Sie äußert sich immer wieder öffentlich gegen den radikalen Islam, weshalb sie unter Polizeischutz leben muß. (idea/JF)
Viele Jugendliche leiden unter „digitaler Einsamkeit“
WÜRZBURG. Obwohl sich Jugendliche auf sozialen Medien mit anderen vernetzen können, leiden viele unter „digitaler Einsamkeit“. Das sagte der Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Leipzig, Georg von Polier (44), auf dem 12. Internationalen Kongreß für Psychotherapie und Seelsorge am 18. April in Würzburg. Laut von Polier bringt die intensive Nutzung sozialer Medien für Jugendliche zahlreiche Risiken mit sich. So erhöhe sich durch ihre Nutzung das Risiko von Alkohol- und Drogenmißbrauch. Zudem gebe es ein höheres Risiko von Depressionen, Ängsten und Streß. Zu beobachten sei eine geringere Fähigkeit, Emotionen richtig zu erkennen sowie eine geringere emotionale Stabilität und Gewissenhaftigkeit. Vor allem bei weiblichen Jugendlichen nehme mit verstärkter Nutzung von sozialen Medien die Sorge um das eigene Körperbild zu. Ferner leide die Schlafqualität und -dauer. An den Rat „Zwei Stunden vor dem Schlafen das Handy weglegen“ halte sich kaum ein Jugendlicher. Eltern müßten sich fragen, ob sie bei der Mediennutzung Vorbilder sind, etwa ob sie beim gemeinsamen Essen ihr Smartphone ruhen lassen. Ferner empfahl von Polier „Greentime statt Screentime“, also Zeit im Grünen statt am Bildschirm. Kinder und Jugendliche bräuchten die Natur und Sport. Die so gemeinsam verbrachte Zeit könne schlechte Stimmung ausgleichen und das Risiko von Einsamkeit und Depression verringern. (idea/JF)