© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/24 / 26. April 2024

Meldungen

„Die Bürokratie schadet Deutschland nachhaltig“

NÜRNBERG. Bei Neuinvestitionen sprechen für viele Unternehmer nicht nur die steuerliche Situation und die hohen Personalkosten klar gegen Deutschland. „Früher gab es hierzulande besonders qualifizierte und engagierte Arbeitskräfte, eine hohe Planungs- und Rechtssicherheit, die Infrastruktur war gut, die öffentliche Verwaltung unternehmerfreundlicher und entscheidungsfähig. Und bei diesem ganzen Bündel an Kriterien schneidet Deutschland immer schlechter ab“, erklärte der Familienunternehmer Christian Rödl im Handelsblatt. Die Verwaltung sei überlastet und immer komplexere Gesetze verschärften die Situation weiter. Als Steuer- und Unternehmensberater profitiere seine Firma zwar von der Umsetzung des Green Deals der EU, der Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESG-Reporting) und den Compliance-Anforderungen, aber langfristig „schadet die überbordende Bürokratie unseren Mandanten nachhaltig und damit auch uns“, erläuterte der Mehrheitsgesellschafter von Rödl & Partner. Die Ampel-Regierung und Brüssel verschärften die Rahmenbedingungen in einer schwierigen Situation. In den USA stünden die Bundesstaaten und die Counties im Wettbewerb um Firmenansiedlungen. „In der EU braucht man dagegen ein Beraterteam, um einen Antrag richtig zu gestalten“, so Rödl. (fis)

 www.roedl.de/unternehmen




In Deutschland wird so viel gearbeitet wie noch nie

BERLIN. In wiedervereinigten Deutschland wurde noch nie so viel gearbeitet wie 2023. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Wochenbericht 16/24). Danach arbeiteten die abhängig Beschäftigten voriges Jahr insgesamt 54,7 Milliarden Stunden. 1991 waren es 52,2 Milliarden gewesen, im Jahr 2005 hingegen nur 47,1 Milliarden Stunden. Das Gesamtarbeitsvolumen sei gestiegen, weil die Erwerbsbeteiligung insgesamt und speziell die von Frauen zugenommen hat, erläuterte Studienautor Mattis Beckmannshagen. Gleichzeitig sei die durchschnittliche Wochenarbeitszeit (inklusive von Teilzeitbeschäftigten) von 38 Stunden und 54 Minuten (1991) auf 36 Stunden und 32 Minuten gesunken (2023). Frauen arbeiteten im Schnitt etwa 33 Stunden, Männer hingegen 40 Stunden. (fis)



Zahl der Woche

70,6 Millionen Kubikmeter Holz wurden voriges Jahr in den deutschen Wäldern eingeschlagen. Damit fiel der Holzeinschlag um 10,3 Prozent geringer aus als 2022. Hauptgrund dafür war der geringere Holzeinschlag auf Grund von Waldschäden (38,7 Millionen Kubikmeter/-13,2 Prozent). 27,2 Millionen Kubikmeter davon wurden 2023 wegen Borkenkäferschäden eingeschlagen. 4,9 Millionen Kubikmeter Holzeinschlag verursachten Stürme. Im Rekordjahr 2020 hatte das Schadholzaufkommen bei 60,1 Millionen Kubikmetern gelegen.

Quelle: Statistisches Bundesamt