Steckt „Hammerbande“ hinter Angriff in Berlin?
Berlin. Nach einem Angriff mutmaßlicher Linksextremisten auf einen Anhänger der rechtsextremen Kleinstpartei III. Weg in Berlin ermitteln Polizeibehörden nun, ob ein Zusammenhang mit der sogenannten „Hammerbande“ um die verurteilte Lina E. besteht (JF 24/23). Einer der Tatverdächtigen soll aus Leipzig stammen, zudem sollen Polizeibeamte in der Nähe des Tatorts einen blutverschmierten Jutebeutel mit einem Hammer darin gefunden haben. Bei dem Angriff attackierten mindestens drei Personen einen 23jährigen III.-Weg-Anhänger auf offener Straße und fügten ihm dabei Stichverletzungen zu. Zwei der Angreifer wurden später, ebenfalls schwer verletzt, von der Polizei aufgegriffen und festgenommen. Bei dem Opfer mußten die Polizeibeamten Erste Hilfe leisten. Als Tatmittel sei ein Messer festgestellt worden. (lb)
AfD-Abgeordneter aus Kirchengremium geworfen
TRIER. Der Generalvikar im Bistum Trier, Ulrich von Plettenberg, hat den AfD-Landtagsabgeordneten Christoph Schaufert aus dem Verwaltungsrat der Kirchengemeinde St. Marien Neunkirchen entfernt. „Parteien, die rechtsextrem sind oder am Rande dieser Ideologie wuchern, können für uns Christen kein Ort der politischen Betätigung sein“, sagte der Verwaltungschef am 18. April. Eine Mitgliedschaft in der AfD, „die dem christlichen Menschenbild widersprechende Haltungen vertritt“, schädige das Ansehen der katholischen Kirche. Zuvor hatten die Pfarrei und der Verwaltungsrat der Kirchengemeinde den Generalvikar darum gebeten, den AfD-Politiker aufgrund seines Landtagsmandats als langjähriges Mitglied im Verwaltungsrat zu entlassen. Diesen Antrag habe von Plettenberg geprüft und ihm stattgegeben. Ausschlaggebend sei die Erklärung der Deutschen Bischofskonferenz „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ im Februar 2024 gewesen. Darin verneinte die Bischofskonferenz „die Existenz von Völkern, die angeblich in ihrem ‘Wesen‘ und in den kulturellen Lebensgestalten scharf von den anderen Völkern abgegrenzt werden können“. Dabei handle es sich um eine Behauptung von Rechtsextremen, die die größte Bedrohung für Deutschland darstellten. Dies bedeute zwar nicht, daß AfD-Mitglieder kategorisch von der katholischen Kirche ausgeschlossen werden. Jedoch sei „die Verbreitung rechtsextremer Parolen mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar“. Vor der Entlassung aus dem Kirchengremium fand ein Gespräch zwischen dem Generalvikar und Schaufert statt. Darin soll der AfD-Politiker bekräftigt haben, sein Engagement für die Partei nicht zu beenden und sich dementsprechend nicht von Positionen zu distanzieren. Schaufert kann nun binnen zehn Tagen eine Beschwerde beim Bischof von Trier als Ordinarius einlegen und später auch beim Dikasterium für den Klerus in Rom. Gegenüber der JUNGEN FREIHEIT drückte er seine Enttäuschung über die Entscheidung aus. In der Kirchengemeinde in Neunkirchen sei er getauft worden. (sv)