© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 18/24 / 26. April 2024

Aufgeschnappt
Klimagefahren für queere Quartiere
Matthias Bäkermann

Auch an US-Universitäten wird mittlerweile jeder Stein umgedreht, um Befindlichkeiten der „queeren Community“ wissenschaftlich ins Visier zu nehmen. Eine vergangene Woche veröffentlichte Studie der University of California widmet sich zum Beispiel den „Risiken des Klimawandels für LGBT-Personen in den USA“. Darin finden die Wissenschaftler Ari Shaw und Lindsay Mahowald heraus, daß Schwule und Lesben ganz besonders von negativen klimatischen Auswirkungen betroffen sind. Genauer betrachtet erschöpft sich ihre 24seitige Forschungsarbeit aber in der profanen Feststellung, daß die Wohnorte vieler LGBTQ in Meeresnähe liegen, wie sie anhand des jüngsten US-Zensus ermittelt haben. Bezogen auf die aktuelle Klima-Risiko-Projektion der Nasa sind dann eben die queeren Hotspots in der US-Hauptstadt am Potomac oder in San Francisco vom steigenden Meeresspiegel eher betroffen als die Mormonen in den Höhen Utahs oder die Rednecks in Iowa: Überraschung, Überraschung! Für Deutschland ist diese nobelpreiswürdige Erkenntnis zudem kaum anwendbar. So sind Köln und Berlin-Schöneberg mit etwa 50 Meter über NN verhältnismäßig sicher und nahe Flüsse zudem durch diverse Stauwehre geschützt.