Anläßlich des 75. Jahrestages der sowjetischen Massendeportationen in den baltischen Staaten hat die deutsch-niederländische Fotografin Claudia Heinermann am 8. April in der Lettischen Nationalbibliothek ihr dreiteiliges Werk „Sibirische Vertriebene – Freiheitskämpfer“ über die Überlebenden aus Litauen, Lettland und Estland vorgestellt. Darin porträtiert sie deren Einzelgeschichten sowie die baltische Gesellschaft unter der brutalen sowjetischen Okkupation. „Der Horror und das Ausmaß der Deportationen, die so viele Familien zerrissen hatten, hat mich überwältigt“, erklärte Heinermann. Neben eigenen Fotos finden sich im Album Bilder aus den Geheimdienstarchiven. Auf die Idee sei sie während der Arbeit an dem 2015 erschienenen Buch über die Wolfskinder in Litauen gekommen. Lob bekam Heinermann von der lettischen EU-Abgeordneten Sandra Kalniete. „Es ist ein fundamentaler Beitrag dazu, kommunistische Verbrechen zu entlarven“, sagte die Politikerin, die selbst Nachfahrin deportierter Letten ist. Zwischen 1941 und 1953 sind etwa 200.000 Bewohner der baltischen Staaten überwiegend nach Sibirien deportiert worden, von denen unzählige in der Todesmühle des Gulag-Terrors starben, Schwerpunkt war das Frühjahr 1949. Erst nach dem Tod von Josef Stalin durften Überlebende in ihre Heimat zurückkehren. (kuk) https://eng.lsm.lv