Tausende Teilnehmer beim „Marsch fürs Leben“
MÜNCHEN. Begleitet von einem starken Polizeiaufgebot haben Tausende Lebensschützer vergangenen Samstag am „Münchner Marsch fürs Leben“ teilgenommen. Er fand zum vierten Mal statt. Der Veranstalter – der Verein „Stimme der Stillen“ – spricht von 6.000 Teilnehmern, die Polizei von 3.000. An einer Gegendemonstration des „Bündnisses für sexuelle Selbstbestimmung“ nahmen laut Polizei rund 1.000 Personen teil. Sie forderten ein „Menschenrecht auf Abtreibung“. Beim „Marsch für das Leben“ dabei waren der katholische Bischof von Regensburg, Rudolf Voderholzer, sowie die Weihbischöfe von Augsburg und Rottenburg-Stuttgart, Florian Wörner und Thomas-Maria Renz. Voderholzer (64) sprach bei der Schlußkundgebung auf dem Königsplatz. Er sagte: „Wir geben denen eine Stimme, die noch keine oder keine mehr haben, und diese Stimme werden wir uns nicht verbieten lassen. Wer uns daran hindern will, ist ein Feind der Demokratie.“ Voderholzer betete mit den Teilnehmern und spendete ihnen den Segen. Die Publizistin Birgit Kelle wandte sich dagegen, den Marsch zu diskreditieren. Der Einsatz für Mütter in Not sei weder rechts noch links, sondern ein Auftrag der Verfassung. Die Erfolgsautorin äußerte sich auch zu Embryonenspenden und Leihmutterschaft und stellte ein paar Fragen in den Raum: „Wie kann man denn einen Menschen spenden? Wie kann man denn einen Menschen verkaufen?“ Dies sei „ein mieses Geschäft“, bei dem wieder „Frauen ausgebeutet“ würden, um ein „Milliardengeschäft im Hintergrund“ zu führen. Die betroffenen Kinder seien „keine Ware“ und „keine Spielzeugpuppen“, die man einfach weggeben könne. Die britische Lebensrechtlerin Isabel Vaughan-Spruce rief dazu auf, die Stimme gegen das Unrecht der Abtreibung zu erheben, auch wenn es unbequem sei. Sie war im Dezember 2022 wegen stillen Betens vor einer Abtreibungsklinik in Birmingham verhaftet worden. Das Video davon ging in den Sozialen Netzwerken viral. Zwei Monate später ließ ein Gericht die Anklage gegen sie jedoch fallen. In Großbritannien verbietet ein Gesetz, jemand vor einer Abtreibungsklinik zu beeinflussen. Die Veranstalter des Münchner Marsches bezeichneten diesen als großen Erfolg. Sie riefen den zweiten Samstag nach Ostern als alljährlichen Pro-Life-Samstag in München aus. Der nächste dortige Marsch fürs Leben ist für dem 3. Mai 2025 geplant. (JF/idea)
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S. Fischer Verlag kündigt Autobiographie Nawalnys an
FRANKFURT/MAIN. Der S. Fischer Verlag hat für den Herbst dieses Jahres eine deutsche Ausgabe der Autobiographie des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny angekündigt. Das Buch mit dem Titel „Patriot“ soll am 22. Oktober weltweit erscheinen. Darin schildere Nawalny „seine Jugend, seine Berufung zum Aktivisten, seine Ehe und Familie sowie seinen Einsatz für Demokratie und Freiheit in Rußland“, heißt es in der Ankündigung. Nach Angaben des Verlags hat Nawalny im Jahr 2020 mit der Autobiographie kurz nach dem Giftanschlag auf ihn begonnen. Das Werk schildere seinen politischen Werdegang und enthalte bislang unveröffentlichte Aufzeichnungen aus dem Gefängnis. Nawalny starb am 16. Februar mit 47 Jahren in einem sibirischen Straflager. (JF)
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