© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/24 / 19. April 2024

EU-Migrationspakt
Wir brauchen Asylzentren
Richard Sulík

Die EU hat einen extrem inhumanen Pakt beschlossen. Wer tausend Dollar dem Schlepper zahlt, sein Leben riskiert und nicht im Mittelmeer ertrinkt, darf de facto bleiben. Sollten manche Länder nicht mit der Asylbearbeitung nachkommen, werden die Migranten quer durch Europa kutschiert. Ich frage mich, welche stärkere Einladung es an die illegalen Migranten geben kann. Auch die Schlepper können überglücklich sein, das Geschäft brummt.

Wie müßte die Lösung aussehen, hätten die EU- Eliten Mut? Es wären die sogenannten Hotspots. Also Asylzentren in Nordafrika, wo alle Asylantragsteller hingebracht werden. Alle heißt: Auch die, die egal wo im Mittelmeer aufgegriffen werden. Und auch die, die schon übers Mittelmeer nach Europa gekommen sind. In dem Moment entfällt komplett die Geschäftsgrundlage für Schlepper. Und ihr Milliarden-Business ist dahin.

Zweitens, gleichzeitig ertrinkt niemand mehr im Mittelmeer. Wer würde noch sein Leben riskieren, wenn er mit Sicherheit weiß, daß er sowieso in einem Asylzentrum in Nordafrika landet?

Und drittens, es wird keine Probleme und keine Kosten geben mit den abgelehnten Asylbewerbern und deren Rückfuhrungen. Und wenn wir schon bei diesen Problemen sind: Ich wette, daß auch niemand mehr seine Papiere verliert oder sein Handy.


Richard Sulík war slowakischer Vize-Ministerpräsident und kandidiert für das EU-Parlament.