© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 17/24 / 19. April 2024

Wachsender Islamismus
Die Minderheit sind wir
Fabian Schmidt-Ahmad

Jede Generation hat ihre Hoffnungen, Wünsche und Träume, die rückblickend zwar als naiv belächelt, da sie aber oft mit der Sehnsucht nach Frieden und Harmonie verbunden sind, als wahrhaftig betrachtet werden können. Durch die demographische Verdrängung bildet sich nun aber ein wachsender Teil heran, der diese Sehnsucht nicht kennt, sondern – im Gegenteil – sich an der Unterwerfung und Vernichtung der Ungläubigen und deren Kultur berauscht. Der Mitschüler schikaniert, falls sich diese nicht an islamische Kleider- und Essensvorschriften halten. Der Lehrer bedroht, wenn diese aus seiner Sicht Anstößiges vermitteln. So geschehen in Neuss, in Köln, Essen und anderswo.

Wenn die Polizei jetzt in Iserlohn, Düsseldorf, München und Lippstadt eine Terrorzelle von jugendlichen IS-Anhängern ausgehoben hat, mag das zwar spektakulär sein, ist aber nicht überraschend. 

Was ist schon zu erwarten, wenn sich selbst DFB-Spieler Antonio Rüdiger mit dem erhobenen Zeigefinger der Salafiya ablichten läßt und anschließend diese Geste medial verniedlicht wird. Der radikale Islam wird so als interessantes Lebensgefühl vermittelt, seine tief verwurzelten Ressentiments ignoriert. 

Doch die grausamen Folgen lassen sich in Frankreich ablesen, wo die Verdrängung bereits weit vorangeschritten ist und wir mittlerweile in unheimlicher Häufigkeit ermordete Lehrer und Schüler zählen müssen.