Ford: „Ein Verbrennerverbot ist schlichtweg unnötig“
KÖLN. Der Geschäftsführer der Kölner Ford-Werke, Martin Sander, hat sich gegen ein Verbrennerverbot ausgesprochen. Dies sei „schlichtweg unnötig“, erklärte der Maschinenbau-Ingenieur in der FAZ. „Pferde wurden ja auch nie verboten, trotzdem bewegen wir uns längst auf andere Weise fort.“ Allerdings sei mehr politische Unterstützung bei der E-Mobilität nötig. Bei den Schnelladestationen an Autobahnen gebe es eine „ganz gute Entwicklung“, aber in Innenstädten, bei Mehrfamilienhäusern und Supermärkten, auf der Arbeit oder vor dem Kino fehlten die Ladegelegenheiten. Deshalb seien verbesserte Rahmenbedingungen nötig, „damit jeder, der eine Ladestation installieren will, das möglichst auch machen kann“, so der frühere Audi-Manager. „Die moderne Technik ist da, und die Automobilindustrie hat Milliarden investiert, um die neuen Fahrzeuge auf den Markt zu bringen.“ Ford hat die Fiesta-Produktion in Köln 2023 eingestellt und das Werk auf die Produktion des e-SUV Explorer umgerüstet. 2025 endet die Focus-Herstellung in Saarlouis. Benziner und Dieselautos werden danach nur noch in Rumänien und Spanien hergestellt. (fis)
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Krätze: Trotz steigender Zahlen keine Meldepflicht
BERLIN. Die Bundesregierung hat keine aktuellen Daten zu meldepflichtigen Infektionskrankheiten bei Asylsuchenden. Das geht aus einer Antwort von Gesundheitsstaatssekretärin Sabine Dittmar (SPD) auf eine Kleine Anfrage des AfD-Bundestagsabgeordneten Jan Wenzel Schmidt hervor (Ds. 20/10703). Der 2015 eingeführte und zunächst wöchentliche, später monatliche Bericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) sei 2018 eingestellt worden. Bei Krätze (Skabies) bestehe trotz steigender Fallzahlen nur eine Meldepflicht für Gemeinschaftseinrichtungen. Aus Daten der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) und des RKI gehe hervor, daß die Zahl der Verschreibungen für Anti-Krätze-Arzneien zwischen 2009 und 2018 deutschlandweit um das 14fache angestiegen ist – von 57.482 auf 815.952. Die Anzahl der nachgewiesenen Skabies-Diagnosen (ICD-10 Code: B86) stieg innerhalb von fünf Jahren dramatisch an – von 98.928 (2014) auf 382.043 (2018). Der jeweilige Anteil der Asylzuwanderer wurde nicht mitgeteilt. (fis)
doi.org/10.3201/eid2706.203681
Höchster Pegelstand des Gardasees seit 1997 erreicht
ARCO. Der oberitalienische Gardasee hat im Winter und Frühjahr den höchsten Pegelstand seit 27 Jahren erreicht. Am 28. Februar waren es 1,40 Meter gewesen, am 2. April 1,39 Meter – gemessen über dem hydrometrischen Nullpunkt im Ort Peschiera del Garda. Am 8. Januar 1997 waren es 1,42 Meter gewesen. Das geht aus Daten der Wasserbehörde des Po-Beckens (Aipo) hervor. Dies sei „das Ergebnis eines von Vernunft geleiteten Managements der Wasserressourcen des Sees“ gewesen, erklärte Filippo Gavazzoni, Vizepräsident der Gardasee-Gemeinschaft. Im Frühjahr 2023, bei einem Pegelstand von 0,46 Metern, hatten deutsche Medien über ein klimabedingtes Austrocknen des bis zu 346 Meter tiefen Gardasees spekuliert. (fis)
www.gardasee.de/wasserstand
Erkenntnis
„Europäische Hersteller sind nicht in der Lage, batteriebetriebene Fahrzeuge mit einer angemessenen Reichweite zu einem Preis herzustellen, den eine Durchschnittsfamilie bezahlen kann. Chinesische Hersteller können das. Sie haben Zugriff auf die Rohstoffe und sie verfügen über Tausende Ingenieure in Forschung und Entwicklung. Die Angriffswelle gegen VW, Renault & Co. läuft bereits.“
Kurt Joachim Lauk, früherer Veba- und Daimler-Chrysler-Vorstand