Der Terminus „reproduktive Selbstbestimmung“ ist nur ein Tarnwort für die Legalisierung vorgeburtlicher Kindstötung. Insofern ist es keine Überraschung, was die gleichnamige Ampel-Kommission am Montag präsentieren wird und der Spiegel bereits vorab berichtet hat: Paragraph 218 StGB soll fallen. Abtreibung bis zur 22. Schwangerschaftswoche könnte legalisiert werden. Und auch nach diesem willkürlich festgelegten Zeitpunkt soll es, natürlich, Ausnahmen geben, die auch Abtreibungen bis zur Geburt erlauben.
Während einige wenige Feministinnen jubeln, werden Zehntausende schwangere Frauen weiter leiden. Denn ihnen ist mit der Legalisierung nicht geholfen. Stattdessen täte echte Hilfe statt Abtreibung bitter not. Wer mit Frauen spricht, die unter dem Druck (nicht selten von der Gesellschaft) stehen, innerhalb der Zwölf-Wochen-Frist das Kind unter ihrem Herzen abtreiben zu lassen, dies aber eigentlich nicht wollen und deshalb unsäglich leiden, der weiß, daß dieser Rat nicht von Experten, sondern von unumstößlichen Besserwissern kommt, die nicht das Leben und die Schwangeren, sondern ihre Ideologie im Blick haben.
Deutschland braucht keine „Kommission zur reproduktiven Selbstbestimmung“, sondern eine Kommission zur Bekämpfung kinder- und familienfeindlicher Politik.
Lukas Steinwandter ist Chefredakteur des Onlinemagazins „Corrigenda“