AKW-Aus: „50jährigen ohne Not in Rente geschickt“
MÜNCHEN. Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber hat den erzwungenen Genehmigungsbescheid zum Rückbau des AKW Isar 2 bei Landshut bedauert. „Die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke im April 2023 war falsch“, erklärte der Freie-Wähler-Politiker. Angesichts der „globalen Herausforderungen brauchen wir jede Kilowattstunde Energie“. Isar 2 war mit 1.410 Megawatt (MW) das leistungsstärkste AKW Deutschlands und habe 18 Prozent des bayerischen Strombedarfs abgedeckt. Es wäre „noch immer möglich, bezahlbaren und CO₂-freien Strom in Bayern zu produzieren“, aber die Ampel habe „ohne Not eines der weltweit sichersten und zuverlässigsten“ AKW vom Netz genommen: Der Reaktor müsse „nach nur 35 Jahren Betrieb demontiert werden. Das ist, wie einen kerngesunden 50jährigen in Rente zu schicken“, so Glauber. Es sei „unredlich“, Atomstrom zu importieren und gleichzeitig die deutschen AKW abzuschalten. Derzeit sind bayernweit vier Reaktoren im Rückbau: Isar 1 (878 MW), Grafenrheinfeld (1.275 MW) sowie Gundremmingen B/C (insgesamt 2.572 MW). Guido Knott, Geschäftsführer der Eon-Tochter PreussenElektra, die Isar 1 und 2 betrieben hat, erklärte, daß man sich „vollkommen dem Abbau beider Blöcke widmen“ werde. Die AKW-Zerstörung soll Ende der 2030er Jahre abgeschlossen sein. (fis)
www.preussenelektra.de
Diplomarbeit: Kaiserbüste aus dem 3D-Drucker
WIEN. Im September 2022 haben Unbekannte die 1908 aufgestellte Bronzebüste von Franz Joseph I. in Ulrichskirchen-Schleinbach (Niederösterreich) gestohlen. Da der 2.700-Einwohner-Gemeinde ein Stein- oder Bronzeersatz zu teuer gewesen ist, haben drei Diplomanden der Wiener Technikschule TGM die Kaiserbüste mittels eines 3D-Druckers aus Kunststoff hergestellt. Die genauen Maße konnten aus vorhandenen Drohnenbildern errechnet werden, erklärte TGM-Absolvent Nicolas Fuhl im Sender ORF. Der Nachbau habe etwa sechs Monate gedauert. „Die Burschen haben das mit so viel Begeisterung gemacht, das freut uns sehr“, erklärte Vizebürgermeister Josef Stöckelmayer (ÖVP), der das Projekt unterstützt hatte. Die neue Skulptur soll am 6. April feierlich enthüllt werden. (fis)
noe-3d.at/ulrichskirchen-schleinbach.php
Aggressives Fahren sowie Alkohol- und Drogenverstöße
BERLIN. Der TÜV-Verband hat wegen hoher Unfallzahlen von Rollern und Fahrrädern mit E-Motor mehr Verkehrsüberwachung verlangt. Viele Radfahrer „überfahren rote Ampeln oder sind auf Gehwegen mit hoher Geschwindigkeit unterwegs“, erklärte Richard Goebelt, TÜV-Fachbereichsleiter Mobilität. E-Scooter seien häufig unerlaubt auf Bürgersteigen, zu zweit oder alkoholisiert unterwegs. Aggressives Fahrverhalten, Raserei sowie Alkohol- und Drogenverstöße müßten endlich konsequent geahndet werden. In Ballungsräumen seien auch immer mehr Pedelecs und Lastenräder unterwegs, die mehr Straßenfläche bräuchten. 2023 meldete die Polizei 23.900 Pedelec-Unfälle mit Personenschaden, etwa elfmal so viele wie 2014. Zudem seien voriges Jahr 8.300 E-Scooter-Fahrer schwer verletzt worden. (fis)
www.tuev-verband.de
Erkenntnis
„Je mehr die Agrarlandschaft in Richtung Monokultur geht, desto größer ist das Risiko, daß sich Schädlinge ohne natürliche Gegenspieler massenhaft vermehren. Wohin das führen kann, sehen wir dort, wo Fichtenwälder vom Borkenkäfer zerstört werden.“
Josef Settele, Leiter der Naturschutzforschung am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung