Investitionsklima: Neue Arbeitsplätze im Ausland
MÜNCHEN. Seit 2017 hat sich das Investitionsklima in Deutschland deutlich eintrübt. Hauptgründe sind die ausufernde Bürokratie sowie die gestiegenen Energie- und Arbeitskosten. Das ergab eine Befragung von 1.500 Firmen durch das Ifo-Institut im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen (Ifo Schnelldienst 3/24). Dieses Jahr blieben die Investitionserwartungen hinter denen für 2023 zurück. „Im Ergebnis erhält Deutschland im Durchschnitt die Note 3,8 und wird damit lediglich ‘ausreichend’ bewertet. Dabei vergibt jedes fünfte Unternehmen die Schulnote fünf, acht Prozent der Unternehmen bezeichnen den Investitionsstandort Deutschland sogar als ‘ungenügend ’“, heißt es in der Ifo-Studie. 30 Prozent der Firmen wollen bestehende Arbeitsplätze ins Ausland verlagern; 31,8 Prozent möchten zumindest einen Teil ihrer Neuinvestitionen ins Ausland verlagern. Hauptziele sind die USA (19,1 Prozent), Polen (11,5 Prozent), China (7,1 Prozent) und Indien (4 Prozent). Neben der Erschließung neuer Märkte werden die geringere Regulierung sowie die Senkung der Energie- und Lohnkosten als Motivation für Auslandsinvestitionen genannt. Weniger relevant seien steuerliche und Subventionsfragen. (fis)
www.ifo.de/publikationen
Malaysia: Neutralität und mehr Industrieproduktion
KUALA LUMPUR. Das islamische Königreich Malaysia sieht sich als Profiteur der anhaltenden geopolitischen Konflikte. „Schon vor der Corona-Krise mußten viele Unternehmen ihre Lieferketten angesichts der handelspolitischen Spannungen zwischen China und den USA verlagern“, erklärte der malaysische Handelsminister Tengku Zafrul Aziz im Handelsblatt. „Ihnen wurde klar, daß nicht nur die Kosteneffizienz der Lieferkette, sondern auch deren Sicherheit und Resilienz wichtig sind. Viele deutsche Unternehmen sind schon seit Jahren in Malaysia, seit neuestem kommen nun verstärkt auch die kleinen und mittelständischen Unternehmen.“ Malaysia habe inzwischen einen globalen Marktanteil von 13 Prozent bei der Zusammensetzung, dem Halbleiter-Packaging und dem Testen von elektronischen Chips. Das benachbarte Singapur setze auf den Dienstleistungssektor, „wir hingegen weiter auf eine starke Produktionsbasis“, erläuterte Aziz. Investoren versicherte er, daß „wir als unabhängiges Land neutral bleiben werden, egal wie sehr sich die Situation verschlechtert“. (fis)
www.miti.gov.my