Die Herausgabe der Protokolle des Corona-Krisenstabs des Robert-Koch-Instituts (RKI) verdankt die Öffentlichkeit dem Onlinemagazin Multipolar. Das Nachrichtenportal hatte die Veröffentlichung auf der Grundlage des Informationsfreiheitsgesetzes durch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht Berlin erzwungen. Gegründet wurde das Magazin nach einer Crowdfunding-Phase („Schwarmfinanzierung“) im Januar 2020 von den Journalisten Paul Schreyer (47) und Stefan Korinth (40) sowie dem Politikwissenschaftler und Autor Ulrich Teusch (66). Ende 2023 ist Teusch aus dem Herausgeberkreis ausgeschieden.
Nach eigenen Angaben möchte das Magazin „einen Raum für kontroverse Debatten bieten“. In der Selbstdarstellung heißt es: „Gegenüber der bedrückenden politischen und medialen Formierung der vergangenen Jahre setzen wir auf Spannungen, Widersprüche, unterschiedliche Perspektiven.“ Die Schwerpunkte der Berichterstattung liegen bei Politik, Gesellschaft und Medienkritik. „Fundierte Herrschaftskritik ist dringend geboten, im modernen Journalismus allerdings Mangelware.“ Das Magazin sei „ausschließlich leserfinanziert“.
Derzeit klagt Multipolar weiter vor dem Verwaltungsgericht auf Aufhebung der zahlreichen Schwärzungen in den Corona-Protokollen. Eine mündliche Verhandlung ist für den 6. Mai 2024 anberaumt. Die Anwälte des RKI wollen diesen Termin jedoch verschieben. (tha)
https://multipolar-magazin.de