© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 15/24 / 05. April 2024

Flüchtlingsunterkünfte
Den Draht zum Volk verloren
Martina Meckelein

Der Tag der offenen Tür in einem Flüchtlingsheim in Berlin-Charlottenburg für über 500 „Geflüchtete“ läßt den treudeutschen Steuerzahler mit offenem Mund im barrierearmen Bad allein zurück. Stufenlos, neue Küchen, Balkone, Fahrstühle. Hochmoderne Wohnungen mitten in Berlin. Doch dieser Luxus ist nicht für denjenigen gedacht, der einen festen Job hat oder einen Wohnberechtigungsschein. Diesen Luxus gibt es exklusiv nur für Kurden, Syrer, Afghanen oder Ukrainer.

In Deutschland herrscht Wohnungsnot. 35 Prozent der Mieter suchen dringend ein bezahlbares Dach über dem Kopf. Ganz besonders massiv betrifft es das Segment der Sozialwohnungen. Bis Ende dieses Jahres wird es nur noch 981.000 geben, Tendenz sinkend. Statt 133.000 Sozialwohnungen im Jahr zu bauen, wie die Bundesregierung versprach, werden nur bis zu 30.000 im Jahr fertig. Die Ampelkoalition bezahlt lieber zwanzig Milliarden Euro, um Wohnkosten zu übernehmen. Für Immobilieninvestoren, die im Sozialen Wohnungsbau investieren, gibt es nur vier Milliarden Euro Förderung.

Sollte sich nur ein verantwortlicher Politiker darüber echauffieren, daß Bürger sich über diese Art der Sozialpolitik empören, hat er den Draht zum Volk vollends verloren. Bei derartigen Ungerechtigkeiten, die die Bundesregierung den Normalbürgern zumutet, ist die Frage erlaubt: Wollen sie überhaupt eine Spaltung der Gesellschaft verhindern?