© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 14/24 / 29. März 2024

Meldungen

TikTok schränkt Reichweite von Maximilian Krah ein

BERLIN. Das vor allem bei Jugendlichen beliebte chinesische soziale Netzwerk TikTok hat die Reichweite des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, massiv eingeschränkt. Seine Beiträge können Nutzer nur noch sehen, wenn sie gezielt seine Seite besuchen. Sie werden nicht mehr im sogenannten allgemeinen Start-„Feed“ ausgespielt, den die allermeisten User nutzen, und in dem Vorschläge und Neuigkeiten plaziert werden. Vorher hatte Krah mit seinen Videos bis zu eine Million Menschen erreicht. Dies ist nun unterbunden, die Beiträge können so kaum mehr viral gehen. TikTok nannte keine konkreten Gründe für die massive Eindämmung der Reichweite. Es hieß lediglich, Krah habe „wiederholte Verstöße gegen unsere Community-Richtlinien“ begangen. Zuvor hatte das Grünen-nahe Netzwerk „Campact“ mit einer Unterschriftensammlung gefordert, die AfD auf TikTok zu sperren. Denn sie ist dort ausgesprochen erfolgreich. Allein die Bundestagsfraktion hat dort eine doppelt so hohe Reichweite wie alle anderen im Parlament vertretenen Parteien zusammen. Dies sei „gefährlich“, so „Campact“, das online über 250.000 Unterschriften für sein Zensur-Verlangen gesammelt hat. Die Drosselung der Reichweite Krahs gelte ab Mitte März und insgesamt für einen Zeitraum von 90 Tagen, verkündete das Unternehmen. Heißt: Krah ist bis nach der Europawahl am 9. Juni de facto erheblich eingeschränkt. Während TikTok, das für die im Sommer startende Fußball-EM eine Medienpartnerschaft mit dem DFB hat und exklusive Hinter-den-Kulissen-Inhalte der Nationalmannschaft zeigen soll, die Meinungsfreiheit zunehmend beschneidet, öffnet sich X unter der Ägide von Elon Musk langsam erneut. So hat der Kurzmitteilungsdienst vergangene Woche die 2020 gesperrten Profile der Identitären Bewegung wieder freigegeben. Vor etwa drei Wochen war bereits der Account des österreichischen IB-Kopfes Martin Sellner reaktiviert worden. (fh/gb)




ZDF startet eigene Werbekampagne

MAINZ. Das ZDF hat eine eigene Imagekampagne gestartet. Damit solle der „Wert des faktenbasierten, unabhängigen Journalismus für die Gesellschaft und die Demokratie in den Fokus“ gerückt werden. Seit Montag hängen in allen Hauptstädten der Bundesländer Plakate mit Aussagen von bekannten Gesichtern des öffentlich-rechtlichen Senders wie Dunja Hayali. So zeigt ein Motiv Nachrichtenmoderatorin Marietta Slomka mit dem Satz: „Manchmal macht das richtige Fragezeichen den stärksten Punkt.“ Neben den Plakaten umfaßt die Kampagne Werbespots sowie Beiträge in den sozialen Netzwerken. (gb)



Aufgelesen


„Ich denke, daß es für eine jüngere Journa­listen-Gene­ration schon schwierig ist, eine vom Main­stream abwei­chende Meinung zu vertreten – auch und gerade im Kollegen­kreis.“

Ex-BR-Chef­redakteur Sigmund Gottlieb im Interview mit dem „Münchner Merkur“