Preis der Leipziger Buchmesse verliehen
LEIPZIG. Die serbische Schriftstellerin Barbi Marković (44) hat den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Belletristik gewonnen. Sie erhielt die Auszeichung vergangenen Donnerstag für ihr Buch „Minihorror“ (Residenz-Verlag). „Barbi Markovic erzählt hinreißend komisch und bitterernst von unserer Gegenwart: hinten die Kriegsverbrechen, vorne der Klimawandel, dazwischen die Banalität unseres tagtäglichen Lebens“, begründete die Jury ihre Entscheidung. In der Sparte Sachbuch/Essayistik bekam der Kunsthistoriker Tom Holert für sein Werk „ca. 1972“ (Spector Books) den Leipziger Buchpreis. „Sein überbordender Text-Bild-Essay stellt Gewalt, Ökologie und Identität in einen aufregenden methodischen Zusammenhang“, urteilte die Jury. Die diesjährige Messe zählte 283.000 Besucher; das sind 9.000 mehr als im Vorjahr. Den Veranstaltern zufolge präsentierten sich mehr als 2.085 Aussteller aus 40 Ländern. Zur Eröffnung im Gewandhaus erhielt der deutsch-israelische Philosoph Omri Boehm (45) für sein 2022 erschienenes Buch „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“ den mit 20.000 Euro dotierten Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Im kommenden Jahr wird die Leipziger Buchmesse vom 27. bis 30. März stattfinden. (tha)
www.leipziger-buchmesse.de
Vince Ebert erhält Preis für verständliche Wissenschaft
LEIPZIG. Der diplomierte Physiker und Kabarettist Vince Ebert hat den mit 5.000 Euro dotierten Jürgen-Moll-Preis für verständliche Wissenschaft erhalten. Zur Begründung hieß es vergangenen Samstag, der 55jährige vermittele natur- und gesellschaftswissenschaftliche Zusammenhänge „mit Humor und verständlicher Sprache. Mit Wortwitz und Komik unterhält er Laien und wissenschaftliches Fachpublikum.“ Für die ARD war Ebert jahrelang kurz vor der „Tagesschau“ in der Sendung „Wissen vor acht – Werkstatt“ den großen und kleinen Phänomenen des Alltags auf der Spur. Der nach dem Unternehmer Jürgen Moll (1941–2013) benannte Preis wird von der Theo-Münch-Stiftung für die Deutsche Sprache und der Vierteljahreszeitung Deutsche Sprachwelt vergeben. (JF)
https://deutsche-sprachwelt.de
Weniger Beschwerden wegen anstößiger Werbung
BERLIN. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Beschwerdefälle wegen anstößiger Werbung im Vergleich zu 2022 zurückgegangen. Das geht aus der Bilanz des Deutschen Werberates hervor. Die Selbstkontrolleinrichtung der Werbewirtschaft befaßte sich mit 355 Fällen (2022: 398), in denen sich Bürger über Werbemaßnahmen beschwert hatten. In 262 Fällen stellte das Gremium keinen Verstoß gegen seine Verhaltensregeln fest. In 85 Fällen zogen Unternehmen ihre Werbekampagnen zurück, nachdem der Werberat sie mit der Kritik von Bürgern konfrontiert hatte. Dem Werberat zufolge waren lediglich acht Unternehmen nicht einsichtig. Gegen sie wurden Öffentliche Rügen ausgesprochen (gleiche Anzahl wie 2022). Den Angaben zufolge betrifft dies sechs Motive mit sexistischer Werbung und zwei Werbespots, in denen Spieleentwickler Gewalt gegen Frauen verharmlost hätten.Die meisten Beschwerdefälle (141) hatten „Geschlechterdiskriminierende Werbung“ zum Inhalt (2022: 211). Dahinter folgten 51 Fälle, bei denen Bürger der Ansicht waren, daß „ethische und moralische Mindestanforderungen“ nicht eingehalten wurden. An dritter Stelle folgte die „Diskriminierung von Personengruppen“. An elfter Stelle der Beschwerdegründe steht die „Verletzung religiöser Gefühle“ . Laut dem Werberat waren davon vier Beschwerden unbegründet, in einem Fall wurde ein Werbemotiv abgeändert. (idea/JF)
https://werberat.de