Kernkraft: Von der Leyen fordert mehr Investitionen
BRÜSSEL. Beim ersten „Nuclear Energy Summit“ (NES) hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mehr Investitionen in die Atomkraft gefordert, um 2050 das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. „In den meisten Netto-Null-Szenarien spielt die Kernenergie eine Rolle“, erklärte die EVP-Spitzenkandidatin am 21. März auf dem von der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) und der belgischen Regierung organisierten Kongreß in Brüssel. Kernenergie sei „weltweit nach der Wasserkraft die zweitgrößte Quelle für emissionsarmen Strom“ und die Reaktoren könnten „einen zuverlässigen Anker für die Strompreise bilden und so unsere Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten“. Dafür seien allerdings Subventionen nötig, „um sicherzustellen, daß die Finanzmittel zur Verfügung stehen und der Beitrag der Atomenergie zur Versorgungssicherheit angemessen anerkannt und vergütet wird“. Der linksliberale belgische Premier Alexander De Croo erklärte, „wir können uns nicht den Luxus leisten, Wege auszuschließen, um den CO₂-Ausstoß zu stoppen, wenn wir eine realistische Chance haben wollen, unsere Klimaziele zu erreichen“. Bei der Klimakonferenz 2023 in Dubai (COP28) hatten bereits 22 UN-Staaten eine Verdreifachung der AKW-Kapazität bis 2050 angekündigt. Beim NES 2024 waren 32 Staaten vertreten, darunter die USA und China, nicht aber Deutschland. (fis)
nes2024.org/en/node/20035
„Mehr Europa im Großen und weniger im Kleinen“
MÜNCHEN. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) hat anläßlich der Europawahl vor einem EU-Austritt (Dexit) gewarnt. Eine Abkehr, wie sie von „Europaskeptikern und Extremisten von rechtsaußen propagiert wird, würde jedoch unseren wirtschaftlichen Erfolg untergraben“, heißt es im Positionspapier „Europa wählen“. Die EU sei „nicht perfekt, und sie wird es auch in den nächsten fünf Jahren nicht werden“, aber sie sei „Garant unserer Art zu leben“, erklärte VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Man brauche „mehr Europa im Großen und weniger Europa im Kleinen“. Die EU müsse wieder „eine Gemeinschaft sein, die die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und damit die Sicherung des Wohlstands ihrer Bürger in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt und nicht die kleinteilige Regulierung aller Lebensbereiche.“ (fis)
www.vbw-bayern.de
Zahl der Woche
13,1 Milliarden Eier wurden voriges Jahr in den deutschen Geflügelhöfen mit mindestens 3.000 Hennenhaltungsplätzen produziert. Das waren 0,7 Prozent weniger als 2022. Die Bodenhaltung war mit 58,8 Prozent der erzeugten Eier und 25,9 Millionen Legehennen die dominierende Haltungsform. Eier aus Freilandhaltung kamen auf einen Anteil von 23 Prozent (10,2 Millionen Hennen). Der Anteil der Öko-Eier lag bei 13,4 Prozent (6,1 Millionen Hennen). Der Rest der Eierproduktion entfiel auf die Kleingruppenhaltung.
Quelle: Statistisches Bundesamt