AfD soll auf TikTok gesperrt werden
BERLIN. Um Menschen von Informationen der AfD fernzuhalten, will das Grünen-nahe Kampagnennetzwerk Campact die AfD von TikTok verbannen. Mit Hilfe einer Unterschriftensammlung werde man in der Firmenzentrale in Berlin vorstellig werden, damit diese die Accounts der Oppositionspartei sperrt. Zur Begründung heißt es: „Die rechtsextremen Parolen erreichen vor allem Kinder und Jugendliche.“ Dies sei „gefährlich“. Bei 200.000 Unterschriften werde man die Berliner Niederlassung der Kurzvideo-Plattform aufsuchen, um die Aufforderung durchzusetzen. Inzwischen haben rund 250.000 Menschen den „Appell“ gegen „Haß und Hetze“ unterzeichnet. Hintergrund: Die AfD-Bundestagsfraktion hat auf TikTok fast doppelt so viele Follower wie alle anderen Fraktionen zusammen. Während 408.000 Menschen die Blauen abonniert haben, sind es bei SPD, CDU/CSU, Linke, FDP und Grünen addiert 220.000. Auch die Videos der AfD werden doppelt so oft angeschaut wie die aller anderen Parteien zusammen. Der frühere Wahlkampfmanager der Grünen und heute als Politikberater in den Medien vielzitierte Johannes Hillje warnt ebenfalls vor den Erfolgen der Oppostion in dem sozialen Netzwerk: „Die Generation TikTok droht zu einer Generation AfD zu werden.“ Dem Spiegel sagte er, daß bei den Landtagswahlen in Bayern und Hessen auch viele Jüngere die AfD wählten, habe auch an TikTok gelegen. (fh)
Grüne wollen Werbung mit Influencern beschneiden
BERLIN. Die Grünen-Fraktion im Bundestag hat ein europaweites Verbot für Influencer gefordert, medizinische Produkte, Glücksspiel, ungesunde Lebensmittel und Finanzprodukte zu bewerben. „Influencer-Marketing muß strenger reguliert werden“, heißt es in einem Positionspapier der Fraktion, das dem Handelsblatt vorliegt. Nach dem Willen der Grünen soll die Regelung Teil der sogenannten europäischen Verbraucheragenda 2025 bis 2030 werden. Sogenannte Influencer zeigen ihren Fans im Internet mehr aus ihrem Privatleben als frühere Prominente. Werbung ist für sie dabei eine wichtige Einnahmequelle. Kritiker bemängeln seit langem die weitgehend unregulierte Praxis, mit der einige Influencer ihren teilweise sehr jungen Zuschauern Produkte empfehlen. Die Vorsitzende des Digitalausschusses des Bundestags, Tabea Rößner (Grüne), begründete das geplante Verbot gegenüber dem Handelsblatt mit der Beeinflußbarkeit von Kindern: „Sie wollen das essen und trinken, was ihre Vorbilder im Netz konsumieren, und das sind mitunter ungesunde, besonders zuckerhaltige Lebensmittel oder Junkfood.“ Aber auch Erwachsene ließen sich verleiten, „zum Beispiel riskante Finanzprodukte zu kaufen“. Kritik an dem Vorstoß kommt unter anderem von den Koalitionspartnern SPD und FDP. (st)
Aufgelesen
„Ich kann auf Basis meines Wissens nicht so tun, als sei ich in der Frage neutral oder als sei mir das Klima egal.“
ZDF-Meteorologe Özden Terli gegenüber dem Branchendienst Turi2