© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. KG www.jungefreiheit.de 13/24 / 22. März 2024

CD-Kritik: Judas Priest – Invincible Shield
Unbesiegbare Götter
Thorsten Thaler

Rücklicht: 1979 spielen AC/DC auf ihrer „Highway To Hell“-Tour in zahlreichen deutschen Städten, dabei als Vorgruppe die Jungs von Judas Priest. In der Berliner Morgenpost hieß es damals zu den Anheizern aus Birmingham nach ihrem Auftritt Anfang Dezember in der Eissporthalle, sie „suhlten sich in chauvinistischen-agressiven Hardrock-Klischees“, „kein Funken Eigenständigkeit“, „eintönige Gitarren-Riffs“, „der Sänger im schwarzledernen Motoradfahrer-Dreß kreischte (…) ins Mikrophon“. Nur fünf Monate später veröffentlichten Judas Priest ihr rasch Kultstatus erlangendes Album „British Steel“ und besetzten damit einen ewigen Platz im Metal-Olymp. Fernlicht: Im Sommer dieses Jahres spielen sowohl AC/DC als auch Judas Priest ihre letzten großen Tourneen. Motto: Je oller, je doller! Ehret die Alten!

Mit im Gepäck haben Judas Priest ihr brandneues Studioalbum „Invincible Shield“. Und was für eines! Gleich die ersten drei Nackenbrecher „Panic Attack“, „The Serpent and the King“ und das Titelstück fegen einen dank Doublebass-Drums, Riffgewitter und des unnachahmlicher Gesangs des 72jährigen Jungspunds Rob Halford aus den Schuhen. Etwas gemächlicher (belangloser?) geht es mit „Devil in Disguise“ weiter, bevor mit „Gates of Hell“ ein weiterer Höhepunkt folgt. „Trial by Fire“ und „Escape from Reality“ kommen im eingängigen Midtempo daher. Der abwechslungsreiche  Rausschmeißer „Giants in the Sky“ bindet das Meisterwerk der unbezwingbaren Metal-Götter grandios ab.

Im Juli geben Judas Priest fünf Konzerte in Deutschland. Es gibt noch Restkarten.

Judas Priest Invincible Shield Columbia/Sony 2024

 www.judaspriest.com